Mehr Fairness für die heimische Wirtschaft
Die Wirtschaftskammer und die Finanzpolizei starten "Aktion scharf" unter anderem in Spielfeld.
Viele Betriebe klagen über ungleiche Wettbewerbsbedingungen und Missbrauch im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr. Aus diesem Grund verstärken die Wirtschaftskammer Steiermark und die Finanzpolizei ihre Bemühungen für einen fairen Wettbewerb.
Aktion scharf
Am Freitag wurde auf der A2 in Spielfeld, aber auch an anderen Grenzorten wie Fürstenfeld-Ilz, eine gemeinsame "Aktion scharf" inklusive Aufklärungskampagne gestartet. Mehr als 60 Finanzpolizisten waren aus gutem Grund im Einsatz: Die Anzahl der aufgedeckten illegalen Aktivitäten hat sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.
Baubranche leidet
Besonders die Baubranche ist von den unfairen Methoden von Lohn- und Sozialdumping ausländischer Firmen betroffen. "Die Schäden dieser kriminellen Machenschaften sind für die heimischen Betriebe enorm und nehmen immer öfter existenzbedrohende Ausmaße an", betonen WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk.
Vermehrte Kontrollen
Allein im Jahr 2015 wurden von der Finanzpolizei mehr als 25 Millionen Euro an Strafen ausgestellt, 4,27 Millionen allein in der Steiermark, wo im Vorjahr 2.394 illegale Aktivitäten aufgedeckt wurden. Rigobert Rainer, Leiter der Finanzpolizei, stellt aufgrund dieser Entwicklung "den Schutz der heimischen Wirtschaft in den Vordergrund".
Der Auftakt zu den vermehrten Kontrollen erfolgte am Freitag in den frühen Morgenstunden in Spielfeld: Sämtliche Firmenfahrzeuge aus dem Ausland wurden dabei von den rund 60 Finanzpolizisten gestoppt und kontrolliert. Wenn nötig werden Finanzstrafverfahren eingeleitet und letztlich Strafen ausgesprochen. Mitarbeiter der WKO Steiermark haben überdies mit Informationsmaterialien und Broschüren versucht, über die Pflichten im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr aufzuklären.
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