Nicht nur "wenn’s mal brennt" vor Ort

Gerhard Pötsch aus Pichl-Kainisch ist Bereichsfeuerwehr- und stellvertretender Landeskommandant. | Foto: KK
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Die Welt hat sich in den vergangenen 20 Jahren immer schneller zu drehen begonnen und in beinahe allen Bereichen des Lebens kommen und gehen heutzutage Veränderungen, quasi iim Tagestakt. Was die Gegenwart und Zukunft für die Feuerwehren des Landes - und natürlich auch jene in unseren Breiten - bringt, darüber sprach mit der WOCHE Gerhard Pötsch - der ranghöchste Florianijünger des Bezirkes.

Herr Pötsch, Sie sind nicht nur Bereichsfeuerwehrkommandant, sondern außerdem auch noch steirischer Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter. Das klingt nach einer großen Menge Arbeit und Verantwortung. Wie bekommt man das mit dem Brotberuf unter einen Hut?
GERHARD PÖTSCH: Eigentlich sind die Funktionen, die ich für die Feuerwehr ausübe so anspruchsvoll wie ein 40-Stunden-Job. Ich bin zum Beispiel drei Tage in der Woche in Lebring in der Feuerwehrschule. Aber weil ich im Zivilberuf schon in Pension bin, geht sich das alles aus.

Ist es ein langer Weg bis an die Spitze der Hierarchie?
PÖTSCH: Ich habe, wie viele andere auch ganz normal bei der Feuerwehrjugend in Pichl-Kainisch, meinem Heimatort, angefangen. Vom Nachwuchs in die aktive Mannschaft - irgendwann war ich Kommandant - eigentlich eine fließende Entwicklung. Zum Landeskommandanten wird's allerdings nicht mehr reichen. Jede höhere Funktion in der Feuerwehr wird nämlich auf fünf Jahre gewählt und ab 65 ist damit Schluss.

Hat sich während Ihrer langen Laufbahn viel verändert?
PÖTSCH: Oh, gewaltig viel! Früher hat man bei einem Brand Wasser gespritzt bis Brand aus war - das war’s. Man ging mit Kleidung in den Einsatz, die genauso bennbar war, wie der Brandherd selbst; und auch die Ausbildung hat sich sehr verändert. Taktiken, Strategien und neues High-Tech-Material machen freiwillige Feuerwehrler heutzutage zu Spezialisten. Da gibt es kaum noch einen Unterschied zur Berufsfeuerwehr. Außerdem vergrößert sich das Aufgabengebiet für die FF ständig. Ging es in der Vergangenheit hauptsächlich um die Brandbekämpfung stehen heute zusätzlich Bergung, Katastrophenchutz und -prävention auf dem Programm. Weitere Gründe dafür, warum die Spezialisierung der Feuerwehreren voranschreitet.

Ständig steigender Aufwand bei der Feuerwehr und im Berufsleben - wird es da immer schwerer neue "Freiwillige" dazuzubekommen?
PÖTSCH: Durch die gute Jugendarbeit bei unseren Feuerwehren haben wir keine Nachwuchsprobleme. Und was die Flexibilität der Kameraden für Einsätze seitens ihres Arbeitsplatzes betrifft: Da muss man sagen "Hut ab vor den Arbeitgebern der Region! Die sind da teilweise sehr einsichtig und auch großzügig!"

Wie wirken sich eigentlich die Gemeindezusammenlegungen auf die Arbeit der FFs aus?
PÖTSCH:Wir sind bestrebt alle 96 Feuerwehren des Bezirkes zu erhalten und das wird uns auch gelingen indem wir die "Spezialisierung" einzelner Truppen weiter forcieren.

Die WOCHE sucht die beliebteste Feuerwehr. Alle Infos zur Wahl gibt es hier.

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