Firmen auf Social Media
"Als ‚Pflicht‘ sehe ich mindestens einen Account"

Kunden oder potenzielle Mitarbeiter sollten durch regelmäßige Postings Einblicke in die Arbeitswelt des Unternehmens erhalten. | Foto: Pixabay
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  • Kunden oder potenzielle Mitarbeiter sollten durch regelmäßige Postings Einblicke in die Arbeitswelt des Unternehmens erhalten.
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Erfolgreiche Personalsuche sowie ein solider Auftritt im Web und auf Social Media? Auf Betriebe kommt heutzutage einiges zu. Wir haben nachgefragt, was es braucht, um Unternehmen auch neben der gewohnten Arbeit auf Kurs zu halten.

ARDNING. Die Ardningerin Patricia Scheuermann leitet die Marketingagentur "World of Communication". Sie erklärt, was es für einen optimalen Webauftritt braucht und mit welchen Inhalten Social-Media-Kanäle befüllt werden sollen.

  • Wir schreiben das Jahr 2024: Welche Social-Media-Kanäle braucht mittlerweile ein Unternehmen, um alle Zielgruppen zu erreichen?

Patricia Scheuermann: Pauschal kann man das nicht sagen – es hängt immer von der Zielgruppe ab. Als „Pflicht“ würde ich mindestens einen Account sehen. Je mehr, desto besser für den Außenauftritt – aber Vorsicht: Nicht gewartete und regelmäßig befüllte Kanäle bringen eher das Gegenteil.

Patricia Scheuermann ist Expertin im Bereich Online-Marketing und leitet das Unternehmen "World of Communication". | Foto: WOC
  • Patricia Scheuermann ist Expertin im Bereich Online-Marketing und leitet das Unternehmen "World of Communication".
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  • Menschen welchen Alters nutzen welche Plattformen?

Mittlerweile kann man das nicht mehr klar abgrenzen. Die Statistiken zeigen, dass TikTok zum Beispiel von 14- bis 18-Jährigen mehrheitlich und dann wieder ab 30+ genutzt wird. Instagram war mit November 2023 die meistgedownloadete App weltweit – vor Facebook und TikTok. Hier kann man nicht mehr von einer klaren Nutzergruppe sprechen, die Grenzen verschwimmen sehr stark und es hängt von den Inhalten und einzelnen Accounts ab, wer was sieht.

  • Nehmen wir eine kleine Tischlerei als Beispiel: Welche Aktivitäten auf Social Media sollen erfolgen, um einerseits einen Einblick in das tägliche Schaffen des Betriebs zu gewähren und andererseits Marketing zu betreiben?

Das Thema der „Arbeitgebermarke“ ist gerade in aller Munde. Im Grunde ist es nichts anderes, als den Alltag nach außen zu tragen und so einerseits das Interesse bei potenziellen Mitarbeitern zu steigern und andererseits Transparenz für die Kunden zu schaffen. Das authentischste Mittel hierzu sind Kurzvideos und professionelle Bildstrecken von den täglichen Schauplätzen. Portraits vor weißen oder einfärbigen Hintergründen bringen für Social-Media-Aktionen kaum etwas.

Zumindest ein Social-Media-Kanal sollte regelmäßig bespielt werden. | Foto: unspalsh/Brett Jordan
  • Zumindest ein Social-Media-Kanal sollte regelmäßig bespielt werden.
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  • Ist es aufgrund der vielfältigen Aufgaben und unterschiedlicher Social-Media-Kanäle sinnvoll, diesen Bereich auf externe Firmen auszulagern?

Ja! Und der Grund ist schnell erklärt: Kreative Ansätze von außen zeigen die Alleinstellungsmerkmale der Firmen am besten. Eine gewisse Betriebsblindheit schleicht sich in jedem Unternehmen ein und man kann sich schnell in Details verlieren. Externe Augen und Ohren fassen oftmals in einem Satz all das zusammen, wofür man sich zuvor stundenlang den Kopf zerbrochen hat. Interne Marketingabteilungen und -mitarbeiter sind extrem wichtig für die Innendarstellung und die täglichen To-Do’s, aber sobald es um Kampagnen oder das Aufstellen von Strategien geht, sind externe Meinungen oftmals gut.

  • Welchen Stellenwert nimmt heute trotzdem noch eine Website ein?

Websites sind die Basis und ohne ein Fundament braucht man nicht weiterbauen. Suchmaschinen wie Google sind die erste Anlaufstelle für viele Kunden und potenzielle Mitarbeiter. Wenn man dort als Unternehmen nicht gefunden wird, geht die Suche gar nicht mehr weiter. Klare, mobil optimierte und ansprechende Websites sind das A und O für jedes Unternehmen in jeder Größe und Branche.

  • Beinahe jedes Unternehmen sucht Mitarbeiter: Macht es Sinn, diese auf Social Media zu suchen?

Auch hier, zuerst Arbeitgebermarke aufbauen und stärken. Employer-Branding-Kampagnen müssen unbedingt auch auf Social-Media geführt werden, denn diese messbare Reichweite bietet kein anderes Medium. Ohne bezahlte Anzeigen und einer klaren Kampagne ist es jedoch im Moment schwer durchzukommen, denn das budgetäre Gesamtvolumen ist in dem Bereich zurzeit riesig.

Die Suche nach Personal beschäftigt fast alle Unternehmen – ganz eagl welche Branche. | Foto: Edmond Dantès/Pexels
  • Die Suche nach Personal beschäftigt fast alle Unternehmen – ganz eagl welche Branche.
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  • Derzeit machen sich viele Firmen Gedanken zu ihrem Außenauftritt: Was ist der Grund dafür?

Viele Unternehmen machen sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Gedanken, neue Kunden zu gewinnen. Das eigene Unternehmen steht immer an zweiter Stelle wenn es um das Thema Werbung und Marketing geht, aber gerade das beschert einen kontinuierlichen Kundenzulauf. Einige machen sich gerade jetzt darüber Gedanken und möchten sich und ihre Firma neu oder überhaupt online (und offline) positionieren – und das ist auch notwendig, um sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Eine neue Website, Social-Media-Marketing, neues Foto und Videomaterial, Zeitungseinschaltungen, Flugblätter, Visitenkarten und so weiter – all das gehört zu einem runden Gesamtpaket dazu.

  • Was hat sich in den letzten Jahren im Bereich Online-Marketing verändert?

Der Bereich Online-Marketing verändert sich ständig und ist ein laufender Prozess, der sich an die Bedürfnisse der Unternehmen quasi „anpasst“. Das Thema KI ist omnipräsent und ist in diesem Bereich ein wichtiges neue Hilfsmittel, das dazu führen wird, dass sich die Qualitätsansprüche an Content ändern wird. Der Trend geht klar dazu hin, dass der Mensch im Moment genug hat von hübschen Grafiken, sondern viel lieber am ersten Blick erkennt, dass es sich um ein echtes Foto – zum Beispiel von einem Strand – handelt, welches nicht überproportional retuschiert und angepasst wurde. Echte Schnappschüsse mit dem Handy gehören in regelmäßigen Abständen genauso in die Strategie mitaufgenommen wie präzise durchgeplante bezahlte Kampagnen auf Google und den Social-Media-Kanälen.

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