Meinung: Nikolaus, Krampus und Christkind

Beim Barte des Nikolos, das geht ja auf keine Kuhhaut mehr. Heuer wurde einmal mehr nicht um des Kaisers Bart, sondern um den haarigen Gesichtsschmuck des heiligen Nikolaus diskutiert, was letztendlich auf das Gleiche herauskommt. Wenn man all dieses dumme Gerede rund um diese absolut überflüssige Diskussion verfolgt, kriegt man wahrlich einen dicken Hals. Anstatt eigene Werte und Traditionen hochzuhalten und auch fest dazu zu stehen, lassen wir unser eigenes Kulturgut durch Einflüsse verwässern, die wir so dann doch nicht haben wollen. Ein Nikolaus sieht ohne seinen weißen Bart geradezu lächerlich aus, finden Sie nicht auch? Die Kinder würden sich vor ihm fürchten, wird moniert. Dann hätten bisher wohl ganze Generationen unter einem Nikolo-Syndrom gelitten und Kinder wohl auch Angst vor Vätern und Großvätern, die einen Vollbart tragen. Diesen Eindruck hatte ich nie. Von den Kindern wurde der Nikolaus immer sehnsüchtig erwartet und wenn er nicht kam, war die Enttäuschung groß. Ich selbst hatte als Kind nie Angst vor dem Nikolaus, höchstens Respekt vor dem frommen, weißbärtigen Mann mit der Bischofsmütze (Mitra) und dem goldenen Hirtenstab. Angst hatten wir bestenfalls vor dem Krampus, der sich heutzutage gegen eine wahre Perchten-Mania durchsetzen muss, um nicht endgültig zum Teufel zu gehen. Im allgemeinen Weihnachtsgedudel hat auch das Christkind einen schweren Stand. Längst hat der Weihnachtsmann dessen Platz eingenommen. Ob mit oder ohne Bart, da ist mir das Christkind allemal lieber als der überdimensionale Gartenzwerg in Rot, der vielerorts zum zweifelhaften Symbol des vorweihnachtlichen Kaufrausches geworden ist.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Manfred Wehr, Elke Florian, LR Ursula Lackner und Josef Maier präsentierten das Programm. | Foto: Verderber
3

Langer Tag der Energie
Die Stadt Judenburg als größte Energiequelle

Die Stadtwerke Judenburg sind erneut federführend beim "Langen Tag der Energie" am 22. Juni dabei und zeigen ihre Schätze her - in der Region Murau-Murtal gibt es noch mehr zu entdecken. JUDENBURG. "Wir waren äußerst positiv überrascht, wie groß das Interesse ist. Im Vorfeld konnte man das ja nicht so richtig einschätzen", sagt Manfred Wehr, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Judenburg AG, die bereits im Vorjahr federführend am "Langen Tag der Energie" beteiligt war. Nach dem großen Zuspruch...

  • Stmk
  • Murtal
  • Stefan Verderber

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.