Vom Verbrenner zum Elektriker

Gleisdorf – Weiz, das heißt für mich meist, durch den vertrauten Korridor zu flitzen. Zweispurigkeit hin, 80er-Limit her, die Strecke hat man schnell hinter sich. Erledigungen lassen sich auf überschaubarem Terrain abwickeln. Aber darum geht es nicht immer. Manchmal ist gewissermaßen ein Fahrzeug selbst die Erledigung.

So bekam ich kürzlich für eine Woche den vollelektrischen Mitsubishi i-MiEV, um herauszufinden, was so ein Auto von herkömmlichen Brummern mit Verbrennungsmotoren unterscheidet. Siehe zum Mitsu auch: http://www.van.at/flame/flame03/set06/b474.htm

Das heißt jetzt nicht, ich fahr nur zur Gaude herum, Erledigungen bleiben ja auf der Liste, um erledigt zu werden. Aber ich nehme mir in so einem Fall gerne mehr Zeit und suche mir andere Wege. Oder ich suche mir ein bestimmtes Ambiente, um ein Fahrzeug zu fotografieren.

Das war ein Grund, nach Nitscha zu schauen. Das derzeitige Rüsthaus der Nitischinger steht ja noch nicht gar so lange. Ich halte es für eine der interessantesten Architektur-Neuheiten der Region. Ich mag diese klare Linienführung sehr. Solcher Gestaltungswille ist erfreulich. Die Anlage wird noch einige Generationen später zustimmendes Nicken bekommen.

Das war also ein guter Platz, um den kleinen Elektriker für ein Foto zu inszenieren. Und ich mag auch diese anderen Wege, ich will gar nicht sagen: „Nebenwege“. Es ist ja eine Sache, den „Hauptkorridor“ zwischen Gleisdorf und Weiz rauf- und runterzuglühen, weil das eben so sein muß und weil man nicht anders kann oder was weiß ich.

Es ist ein ganz, ganz andere Sache, sich für manche Erledigungen ein etwas geändertes Zeitschema zu leisten und nicht den schnellsten Weg zwischen A und B zu nehmen. Wozu? Na, zum Beispiel, damit ich weiß, wo ich lebe.

Und damit ich Eindrücke bekommen, wie meine Nachbarschaft aussieht. Das gibt mir ja vielleicht ein paar Hinweise, wer meine Nachbarn sind. Ein sehr guter Grund, um unterwegs zu sein, statt nur hinterm Ofen zu hocken oder seinen Alltag zu durchrasen.