Unverträglichkeit – wenn der Körper rebelliert
Nahrungsmittel-Unverträglichkeit betrifft immer mehr Bürger – doch was steckt dahinter?
BEZIRK (ebd). Viele Menschen leiden unter Blähungen, Übelkeit, Durchfall und Koliken, deren Ursache sie jedoch meist nicht kennen. Diese Beschwerden gehören zu den häufigsten Symptomen von Nahrungsmittelintoleranzen und können durch bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden. Jeder fünfte Österreicher hat bereits Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, Frutosemalabsorbiton, Histaminintoleranz oder Zöliakie. Die richtige Diagnose bekommen Betroffene oft erst nach einem jahrelangen Leidensweg.
Welche Unterschiede gibt es?
Elisabeth Schmidbauer, Diätologin am LKH Schärding, zeigt Unterschiede zwischen Unverträglichkeiten und Allergien auf. „Die angeborene oder erworbene Unfähigkeit des Organismus bestimmte Substanzen zu verdauen, nennt man Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Intoleranz. Die Zahl der Betroffenen ist in den letzten Jahren drastisch angestiegen. Dabei treten die Intoleranzen gegen Milch und Fruchtzucker, Histamine und Gluten am häufigsten auf“, erklärt die Expertin. Die Diagnose ist oftmals langwierig, weil die Symptome unterschiedlich sind. Sie reichen von allgemeinen Schwächezuständen bis zu Verdauungsproblemen, die zu Mangelerscheinungen führen können.
Bitte nicht verwechseln
„Nahrungsmittelunverträglichkeiten dürfen auch nicht mit Allergien verwechselt werden, die sich durch eine Immunreaktion des Körpers auf gewisse Fremdstoffe bemerkbar machen. Hierbei reichen schon kleinste Mengen aus, um eine allergische Reaktion wie Kreislaufzusammenbrüche, Ausschläge oder Atemprobleme hervorzurufen." Unverträglichkeiten gegenüber Laktose, Fructose lassen sich aber bereits durch einfache H2-Atemtests feststellen und können noch am selben Tag bestimmt werden.
"Waschechte Allergien"
Waschechte Nahrungsmittelallergien können schon im Kindesalter auftreten – wie etwa Allergien auf Kuhmilcheiweiß, Hühnereiweiß, Nüsse oder Weizen. Erwachsenen leiden oftmals auch unter sogenannten Kreuzallergien auf Lebensmittel, welchen eine Pollenallergie zu Grunde liegt. Eines der bekanntesten Beispiele ist das sogenannte Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom, bei dem Menschen die eine Birkenpollenallergie haben allergisch auf den Verzehr eines Apfels oder Nüssen reagieren. Birkenpollen enthalten ähnliche Proteinverbindungen wie jene die in Äpfel oder Nüssen vorkommen und der Körper kann nach dem Genuss dieser Lebensmittel ähnliche Allergiesymptome bekommen wie Schwellungen und Jucken im Mund und Rachenraum, Heiserkeit, Taubheitsgefühl, Schwellungen der Augenlider oder Verdauungsprobleme.
Handfeste Diagnose
Es gibt auch noch zahlreiche weitere Ursachen für Verdauungsbeschwerden wie etwa diverse Keime, Bakterien und chronische Entzündungen des Magen-Darmtraktes. Wichtig ist allen voran, sich eine handfeste Diagnose im Krankenhaus oder beim Arzt stellen zu lassen um jede unnötige und einseitige Diät zu vermeiden.
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