AMS: Neue Chance für die Älteren
AMS setzt 2016 alles daran, Ausgrenzung der Generation 50 plus nicht zuzulassen.
Das Jahr ist jung, nichts geändert hat sich am schweren Stand der Generation 50 plus auf dem Arbeitsmarkt. Im Vorjahr gab es in unserem Bezirk im Jahresdurchschnitt 2.780 Arbeitsuchende. 780 Personen bzw. 28 Prozent waren über 50. Von den 10,4 Millionen Euro an Jahresbudget wird deshalb 2016 ein Löwenanteil in Maßnahmen für die Eingliederung der "Älteren" fließen.
"Unser Ziel lautet, Ausgrenzung zu vermeiden", so Marianne Suppan, zuständige Leiterin des AMS im Bezirk. Hauptproblem in der Alterskategorie 50 plus ist vor allem die meist längere Dauer der Arbeitslosigkeit. Laut Suppan bleiben die Arbeitsuchenden teilweise über ein Jahr ohne Job, während die jüngere Generation im Durchschnitt nach rund drei Monaten wieder Arbeit findet.
Das AMS schafft u.a. mit der Eingliederungshilfe 50 plus Anreize für Unternehmer, ältere Arbeitsuchende aufzunehmen. Bei Frauen trägt das AMS in den ersten beiden Monaten der Beschäftigung 100 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten und 50 Prozent in den zwei Folgemonaten. Bei Männern sind es 100 Prozent im ersten Monat und 50 Prozent in den drei Folgemonaten.
Im Falle der Implacementstiftung 50 plus werden die Personen bei einem Betrieb bedarfsgerecht qualifiziert. Das AMS steuert das Stiftungsarbeitslosengeld und die Weiterbildungskosten bei. Eingliederung auf dem sogenannten 2. Arbeitsmarkt passiert in der Region etwa über den sozialökonomischen Betrieb "Chamäleon".
Geeignete Altersteilzeit
Laut Thomas Heuberger, Leiter der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Südost, gilt es auch Bewusstseinsbildung bei Unternehmern zu betreiben. "Ich kann heute mit einem 55-Jährigen noch zehn Jahre planen. Die Zeiten, in denen man mit 60 zum alten Eisen gehört hat, sind vorbei." Heuberger wünscht sich nach Vorbild der Schweiz vor allem passende Altersteilzeitmodelle. "Man muss im Unternehmen außerdem schauen, welche Arbeit zu welcher Lebensphase passt", ergänzt der Wirtschaftsexperte.
AMS-Projekte
Eingliederungsbeihilfe für Generation 50 plus: Zuschuss zu Lohn- bzw. Lohnnebenkosten bei einer Anstellung
Gegko: Beschäftigung bei einer Gemeinde (10 bis 12 Wochen)
Sozialökonomischer Betrieb: Eingliederung über 2. Arbeitsmarkt
Implacementstiftung: bedarfsorientierte Qualifizierung für Ältere im Betrieb
Speed-Dating: Betriebe mit Personalbedarf treffen sich mit "älteren" Arbeitsuchenden
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