Emmaus-Jesus zum Angreifen
Seit gut eineinhalb Jahren überlegten Hans und Angela Unger aus Lohngraben, in der Kernkapelle eine Umgestaltung vorzunehmen.
So wurde die Idee des "Emmaus-Jesus" geboren. Er wird mitten in der Kapelle stehen und alle Ankommenden mit offenen Armen empfangen - sozusagen auf Augenhöhe. Der Emmaus-Jesus ist eine Statue aus Zirbenholz, ca. 1,95 Meter groß und wurde vom St. Ruprechter Holzschnitzer Hans Pendl geschnitzt.
"Ich habe 220 Arbeitsstunden in diese Statue gesteckt und bin sehr stolz darauf. Er hat für mich eine besondere Bedeutung - man kann ihn angreifen, ihm die Hand geben, ihm auf gleicher Ebene begegnen. Wie nach der Auferstehung in der Bibel", so Hans Pendl.
Die Statue wird bei der Auferstehungsmesse am Ostersamstag in der St. Ruprechter Pfarrkirche geweiht, bevor sie dann in der Kernkapelle ihren endgültigen Platz findet. Am Ostermontag gibt es dann eine frühmorgendliche Wanderung wo aus verschiedenen Richtungen zur Kernkapelle gegangen und eine Ostermontag-Morgenandacht gefeiert wird. Dazu ist jeder herzlich eingeladen.
Das letzte Abendmahl
Im Moment arbeitet Hans Pendl gerade an einem neuen Kunstwerk - Das letzte Abendmahl, eine Nachbildung der berühmten Freske von Leonardo da Vinci. Dieses aus Lindenholz geschnitzte Bild ist 1,5 Meter breit und bereits 200 Arbeitsstunden stecken darin. "Für mich ist es wichtig mich mit der Bibel auseinanderzusetzen. Auch meine Arbeiten richten sich nach dem Kirchenjahr - zu Weihnachten schnitze ich lieber Krippen, zu Ostern eben Bilder wie das Abendmahl oder den Emmaus-Jesus", so Pendl. "Ein Traum von mir ist es, einmal eine Kapelle zu bauen. Ich kann mir auch schon genau vorstellen, wie sie aussehen soll. Bei einer Wanderung habe ich einmal einen hohlen Baumstamm gefunden, der so aussieht, als würden die Äste nach innen Wachsen. Das soll die Mitte eines Kreuzes werden!", erklärt Pendl.
Auch die Statuen in der sehr beliebten Friedensgrotte in St. Ruprecht stammen von Hans Pendl.
Zur Person
Hans Pendl ist verheiratet mit Elfriede, hat zwei Kinder (Klaus und Johann) und ein Enkerl (Rafael) und wohnt in Winterdorf. Aufgewachsen ist er mit fünf Schwestern.
Holz hat ihn schon immer fasziniert.
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