Sonntagspredigt von Sabine Pesendorfer
Juhu, so eine Freude
Die dieswöchige Sonntagspredigt stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf
OHLSDORF. Zwei schwangere Frauen treffen sich. Sie freuen sich riesig. Erstens weil sie sich endlich einmal wiedersehen und zweitens weil sie beide ein Kind erwarten. Wie viel Hoffnung und frohe Erwartung steckt in dieser Begegnungsgeschichte. Es sind Elisabeth und Maria. Doch dann, viele Jahre später, werden diese zwei Söhne gewaltsam zu Tode kommen. Johannes der Täufer, dem man den Kopf abschlägt und Jesus von Nazareth, der am Kreuz stirbt. Für Eltern ist es wahnsinnig schrecklich, wenn sie den Tod ihres Kindes erleben müssen. Maria ist eine davon. Obwohl in der Bibel nur an sehr wenigen Stellen etwas von Maria berichtet wird, hat sie einen Platz im Glauben und in der Frömmigkeit der Menschen. Man hat sie zur Himmelskönigin, Jungfrau und zur Gottesmutter gemacht. Maria, ist die Frau aus Nazareth, die sich klar und eindeutig für Gott entschieden hat und ihn als ihren Retter preist.
Himmelfahrt!
Gott hat sich für Maria als Retter bestätigt. Denn er hat sie aus dem Tod ins unverlierbare Leben zu sich gerufen. So lautet die zentrale Aussage des heutigen Marienfestes: Maria ist mit Leib und Seele, das heißt: mit ihrer ganzen Lebensgeschichte, in den Himmel aufgenommen worden. Auch wir werden das einmal erleben. Das wissen wir und trotzdem gibt es immer wieder Momente wo wir Zweifeln und uns fragen:
Auferstehung?
Wie soll das gehen? Wie sieht dann das Weiterleben aus? Da kommen einem immer wieder Zweifel. Und dabei es ist egal, ob ein Dasein auf Erden –zwei Sekunden oder 80/90 Jahre dauerte. Auch den Jüngern ging es nicht anders. Ich denke, der Zweifel ist da, weil wir nicht loslassen können. Wir bauen uns etwas auf, behüten es, pflegen es und passen gut auf. Es wird für unser Leben wichtig und wertvoll. So vieles ist uns jetzt in unserem Leben wichtig geworden. Und das alles sollen wir dann einmal zurücklassen und loslassen? Das macht uns Angst. Auch die Jünger erlebten das. Aber nach ihrem Zweifel kam die Begeisterung uns die verkündeten die Osterbotschaft:
Jesus lebt!
Ja wirklich! Und auch wir dürfen einmal leben. Mit ihm weiterleben. Da wird auf einmal alles eher unwichtig. Selbst persönliche Nachteile, Verfolgung und Tod konnten die Jüngerinnen und Jünger Jesu nicht davon abhalten, es allen weiterzusagen: „Stell dir vor, es gibt ein Weiterleben nach dem Tod!“ Dann die Erfahrung, die Maria gemacht hat und die viele glaubende Menschen mit ihr machen. Wer sich auf Gott einlässt, wer ihm vertraut, der geht mehr und mehr über in die Welt Gottes. Der kann erfahren, wie Liebe den Hass überwindet und wie Trauer sich in Freude verwandelt. Denn, wer an Gott mit ganzem Herzen glaubt und ihm vertraut, der ist schon jetzt: vom Tod zum Leben hinübergegangen. Was für eine Freude!
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