Trotz Streit um Storch
Windpark Grafenschlag soll bald stehen
Bürgerinitiative und Projektbetreiber liefern sich gerichtliche Scharmützel um den Windpark in Grafenschlag. Nun rückt der Schwarzstorch in den Fokus.
GRAFENSCHLAG. Der geplante zweite Windpark in Grafenschlag kommt weiterhin nur schwer in die Gänge. Nachdem eine Bürgerinitiative aufgrund eines angeblichen Schwarzstorchvorkommens einen zwischenzeitlichen Baustopp erwirkt und eine ornithologische Untersuchung erreicht hat, wehrt sich jetzt der Projektbetreiber, die W.E.B, gerichtlich gegen weitere Vorwürfe.
Michael Moser von der Bürgerinitiative IG Waldviertel spricht in einer Aussendung von "Bautätigkeiten ohne rechtsgültigen Bescheid", die den geschützten Schwarzstorch aus seinem Horst auf dem Areal vertrieben hätten. Die W.E.B lässt sich diese Anschuldigungen nicht länger gefallen und geht nun in die Gegenoffensive. "Die wiederholten Behauptungen von Windkraftgegnern über ein rechtswidriges Vorgehen der W.E.B sind daher schlichtweg falsch", so Christoph Spitaler.
Bussard oder Storch?
Und auch die Behauptung, es hätte sich um einen Schwarzstorchhorst gehandelt, hätte sich laut Spitaler in Luft aufgelöst: "Intensive ornithologische Untersuchungen brachten schließlich die Erkenntnis, dass der Horst von einem Mäusebussard besetzt war." Deshalb wurden die Bauarbeiten nach der Brutzeit Ende Juli wieder aufgenommen.
"Die Anlieferung der Anlagenkomponenten wird im Oktober erwartet. Die Windkraftanlagen werden noch bis Jahresende errichtet", ist sich Spitaler sicher. Das Windprojekt soll 16.500 Menschen mit sauberer Energie versorgen.
Zusätzlich zu den bestehenden Bewilligungen sei aber noch eine entsprechende artenschutzrechtliche Ausnahmebewilligung einzuholen, merkt Niederösterreichs Umweltanwalt Thomas Hansmann auf BEZIRKSBLÄTTER-Anfrage an.
Gemeinde steht hinter Projekt
Die Gemeinde Grafenschlag steht jedenfalls voll hinter dem Projekt. "Sowohl der Gemeinderat als auch ich persönlich sind massive Befürworter des Windparks. Wir können damit einen wesentlichen Beitrag gegen den Klimawandel und für den Umweltschutz leisten", so Bürgermeister Franz Heiderer, für den auch die dezentrale Energieversorgung eine wichtige Rolle spielt.
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