Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 10. Juli 2022 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Sonntagspredigt für den 10. Juli stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Lukas 10, 25 - 37.

OHLSDORF. Die Geschichte vom Barmherzigen Samariter kennt wohl jeder von uns. Da kommen Räuber vor denen sich alle fürchten und rauben mit unglaublicher Brutalität ihr Opfer aus. Dann lassen sie den Schwerverletzten einfach liegen. Der Überfallene ist chancenlos. Vielleicht hat er sich gewehrt, um sein bisschen sein Hab und Gut zu verteidigen. Dass ausgerechnet ein Priester und ein Levit an ihm dann vorbeigehen, das ist schon sehr verwunderlich und befremdend! Sie sahen den Verletzten und gehen weiter. Sie sind nicht zur Nächstenliebe bereit!

Das ist ja entsetzlich!

Ein Pfarrer und ein Levit. Also das hätte ich von solchen Profis, die sich in der Bibel bestens auskennen nicht erwartet. Einen Verletzten sehen und ihn liegen zu lassen. Das ist ja entsetzlich! Aber wie ist es mit uns? Urteilen wir auch gerne viel zu schnell? Wir sehen tagtäglich Leid und Not. Das Fernsehen liefert uns viele Bilder dazu. Bilder von Ausländer, Asylanten, Obdachlosen, Strafentlassenen; Bilder von Menschen die behindert oder alt sind. Wir sehen sie, haben vielleicht kurz Mitleid oder regen uns darüber auf und gehen dann zum Abendprogramm über. Denn diese Menschen mag man nicht besonders gern. Und doch sind sie alle für uns wie „der zusammengeschlagene Mann, der blutüberströmt am Straßenrand liegt!“

Sie sehen und dann?

Dass wir diese Menschen sehen, denen es schlecht geht und die noch viel größere Sorgen und Nöte haben als wir, ist wichtig. Aber soweit waren ja der Priester und er Levit auch. Sie sahen ihn. Ja und dann? Dann kommt das Entscheidende.
Die Unbequemen, Hilflosen, Fremden brauchen unsere Hilfe. Wir sollen sie annehmen, so wie es der barmherzige Samariter es tat: „Er sah ihn und hatte Mitleid.“ Und dann hilft er. Das unterscheidet ihn vom Priester und vom Leviten. Er schaut nicht weg. Er lässt sich vom Schicksal berühren. Er spürt den Schmerz, das Leid. Er tut was er kann, mit den wenigen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Wein desinfiziert und Öl soll Linderung verschaffen. Ja, auch wir alle lernen es schon wenn wir den Führerschein machen: Die erste Hilfe ist wichtig! Egal was du machst, nur tu etwas! Wahrscheinlich würden als erstes zum Handy greifen und die Rettung anrufen. Erst dann würden wir mit der erste Hilfe starten. Und wenn mit Blaulicht die „Retter“ kommen, dann können wir aufatmen. Wir haben das unsere getan. Damals aber, war das nicht so einfach. Deshalb hebt ihn der Samariter auf ein Reittier und bringt ihn zu einer Herberge. Der Samariter kennt seine Grenzen. Er weiß, er hat das seine getan, nun gibt er dem Schwerverletzen in professionelle Hände. Er gibt sogar noch Geld für die Pflege und Betreuung her. Jetzt kann auch er aufatmen und in seinen Alltag eintauchen. „Geh hin und mach es genauso!“ Ja, seien wir sensibel für die Nöte der anderen und helfen wir, wo es nötig ist. Jesu Gleichnis zeigt mir aber auch, wie wichtig es mitunter sein kann, auch einmal manches in so einer sprichwörtlichen „Herberge“ zurückzulassen, um den eigenen Weg wieder gehen zu können. „Geh hin und mach es genauso!“ Und noch etwas: für Gott gibt es keine Außenseiter, Randgruppen oder Unreine. Bei Gott ist jeder wichtig und wertvoll! Wir alle sind seine Kinder! Töchter und Söhne von einem Vater, der uns liebt, trotz unserer Fehler und der viel Geduld mit uns hat! Was haben wir für ein Glück!

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