Doppelbild stört Design-Look
Ein Online-Brillenkauf kann sich finanziell auszahlen – die Chancen, sein Geld aus dem Fenster zu werfen, stehen allerdings gut.
PITTEN. "Manche wollen es nicht glauben", seufzt Optikerin Karina Panzenböck. Obwohl ihr das Internet keine ernsthafte Konkurrenz macht, muss sie sich in letzter Zeit gehäuft mit Fehlkäufen herumschlagen.
Fehlkäufe im Internet
Nicht mit ihren eigenen, wohlgemerkt. Dann nämlich wenn Kunden reumütig falsch angepasste Brillen oder entzündungsauslösende Linsen vorlegen: "Bei den Linsen können wir Optiker preislich nicht mithalten, weil wir nie solche Mengen wie Online-Händler kaufen, aber gerade bei den Brillen in Kombination mit einem speziellen Glas sind wir manchmal auch günstiger." Wie wesentlich das Service bei Sehhilfen ist, erfahrt der eine oder die andere dann am eigenen Leib, oder besser gesagt, am eigenen Auge.
Teuer bezahlte Unwissenheit
Panzenböck: "Brillengläser werden individuell angepasst. Das ist Millimeterarbeit. Aber beim Onlinekauf wird bei Unwissen ein Standard-Augenabstand angenommen, der liegt bei 31, 32 Millimeter. Bei 5 Dioptrin und einem anderen Abstand kann es dann schon passieren, dass man ein Doppelbild sieht." Auch bei Linsen besteht Beratungsbedarf. Denn auch beim Material gibt es je nach Linsenart große Unterschiede – und nicht jedes Auge verträgt jede Linse.
Optiker ersetzt keinen Augenarzt
Vom Onlinekauf profitiert letztlich nur, wer genau weiß, was er will. Dazu bedarf es allerdings einer professionellen Messung oder Untersuchung. Wichtig ist: Vorsorge können nur die Augenärzte leisten. Ab 40, so eine Grundregel, wird eine jährliche Kontrolle empfohlen. Probleme bereiten können etwa Grauer Star oder Netzhautablösung. Auch Kontaktlinsen sollten ärztlich abgesegnet werden.
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