24-Jähriger beglich Privatschulden mit Kundengeldern
„Ich bin voll schuldig!“, bekannte ein 24-jähriger, derzeit arbeitsloser Spengler am Landesgericht St. Pölten, dem die Staatsanwaltschaft schweren gewerbsmäßigen Diebstahl, schweren gewerbsmäßigen Betrug sowie Urkundenfälschung zur Last legte.
Wie der staatenlose Mann bestätigte, hat er im Herbst 2014 mehrfach Baumaterial aus dem Lager seines Arbeitgebers im Bezirk Amstetten genommen, teilweise bezog er das Material auf Lieferschein, auf denen fiktive Namen eingetragen wurden. Das Baumaterial verwendete er für „seine“ privaten Baustellen, das Geld seiner Auftraggeber steckte er in die eigene Tasche. Derzeit noch mit 100.000 Euro verschuldet, habe er das Geld benötigt, um seine privaten Verbindlichkeiten zu finanzieren.
„Er war unauffällig“, erklärte die Prokuristin der Firma und grundsätzlich sei er dazu berechtigt gewesen, Baumaterial aus dem Lager zu beziehen, „…., weil wir ihm vertraut haben!“ Vertraut darauf, dass es für Baustellen der Firma sei und mit korrekten Lieferscheinen, beziehungsweise Rechnungen versehen sind. „Bis man draufkommt ist dann schon vieles passiert“, meinte die Zeugin.
Den Schaden in Höhe von rund 15.000 Euro erkannte der Beschuldigte auf Anraten von Verteidiger Christian Reiter an – neben dem Geständnis und seiner Unbescholtenheit ein Milderungsgrund mehr für die Bemessung der Strafhöhe. „Er möchte auf den rechten Weg zurückkehren“, so Reiter.
Mit dem Urteil von 18 Monaten bedingt und einer umfassenden Schadensgutmachung beendete Richter Slawomir Wiaderek den Prozess, bei dem er auf die Zahlung des Verfalls in Höhe der Schadenssumme an den Staat verzichtete. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab vorerst keine Erklärung dazu ab. Es ist daher noch nicht rechtskräftig.
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