Gesundheits-Demo
350 Amstettner gehen für das Gesundheitssystem auf die Straße
Für wenige Minuten legten rund 350 Menschen in Amstetten aus Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ihre Arbeit nieder um vor dem Landesklinikum mit der "Offensive Gesundheit" einen Appell für bessere Arbeitsbedingungen an die Regierung zu richten.
AMSTETTEN. "Das Problem besteht schon länger. Corona war dann der Brandbeschleuniger", sagt Margit Huber, Betriebsratsvorsitzende im Landesklinikum Amstetten. Unter dem Motto: "5 nach 12 – Geh Raus und zeig‘ dein Gesicht" appelierte die Belegschaft des Landesklinikums Amstetten für mehr Personal. "Wir befinden uns seit fast zwei Jahren in der größten Gesundheitskrise, die es seit hundert Jahren gab. Die österreichische Regierung hat aber immer noch keine einzige Reformmaßnahme gesetzt, die den Beschäftigten in der Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen ihre täglich Arbeit erleichtern würden", so Margit Huber bei ihrem Appel. "Die Kollegen können nicht mehr, daher kommt es gerade zu einer Austrittswelle aus diesen Berufen", fügt sie hinzu.
Offensive Gesundheit
„Emotionale und körperliche Überlastung sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, und wir müssen unsere Kollegen davor schützen. Wir brauchen also eine sofortige Entlastung der Mitarbeiter durch mehr Investitionen, um rasch gegensteuern zu können.“
„Es braucht nicht noch mehr schöne Worte der Politik, sondern endlich eine adäquate Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal“, so die „Offensive“. Zusätzlich brauche es rasch „eine grundlegende Ausbildungsreform sowie Arbeitsbedingungen, die nicht nur die ausschließliche Versorgung von Patienten und Klienten ermöglichen, sondern auch Raum für das Menschliche lassen“. Die Vertreter der „Offensive Gesundheit“ wollen mit der Protestaktion ein Zeichen setzen und breites Bewusstsein für die angespannte Lage im Gesundheitsbereich in Österreich schaffen. Gerichtet ist die Aktion an alle politischen Verantwortlichen auf Bundes-sowie Landesebene, die für Verbesserungen und Entlastungen im Gesundheitssystem sorgen können. „Uns wurde viel in letzter Zeit versprochen, es ist nun an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen“, so die „Offensive Gesundheit“ abschließend.
Die Forderungen
1.) Mehr Personal
für den Gesundheits- und Pflegebereich: Die Aufstockung nach verpflichtenden, einheitlichen und evidenzbasierten Kriterien ist nur eine Forderung von vielen.
2.) Bessere Arbeitsbedinungen
für das gesamte Gesundheitspersonal in Österreich! Unterschiedliche Bedürfnisse brauchen moderne Arbeitszeitmodelle
3.) Offensive in der Aus- und Weiterbildung:
Mehr und attraktive Ausbildungsplätze, moderne Lehrpläne, einfacherer Zugang zu verpflichtenden Weiterbildungen
Zur Sache
Arbeiterkammer, Gewerkschaften und Ärztekammer haben sich zur Offensive Gesundheit zusammengeschlossen, um die Zukunft der Versorgung in Gesundheit und Pflege zu sichern. Gemeinsam vertreten wir mehr als 400.000 Beschäftigte in den unterschiedlichsten Bereichen des Gesundheitswesens. Unsere Hauptforderungen sind: mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine attraktive Ausbildung! Unser Ziel: Ein krisenfestes und zukunftssicheres Gesundheits- und Pflegesystem.
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