Amstetten verschläft Wohnträume
Teures Wohnen im Bezirk: Amstetten verzeichnet höchsten Anstieg in Nieder-österreich.
Um 16 Prozent stiegen im Bezirk Amstetten die Grundstücks-preise 2014 im Vergleich zum Jahr davor. In Niederösterreich gab es im Schnitt einen Anstieg von 3,6 Prozent, österreichweit um 5,1 Prozent. Dies zeigt die aktuelle "ImmobilienScout24 ImmoDEX Analyse" (sie-he "Zur Sache"). So kostete 2014 im Schnitt ein Quadratmeter Grund im Bezirk 64,80 Euro.
Infrastruktur wirkt anziehend
Während das Ybbstal von Abwanderung betroffen ist, floriert die Nachfrage nach Wohnraum entlang der Hauptverkehrsrouten. Die zentrale Lage zwischen Linz, St. Pölten und Wien wäre ideal, so Milan Krenn von Immobilia Obergruber. Wichtig dabei sei aber auch die passende Infrastruktur. Gerade Zuzugsgemeinden müssten darauf achtgeben, dass diese mit der Einwohnerzahl mitwächst.
Der "Luxus" des Hausbauens
Selbst ein Haus zu bauen, könnten sich aber immer weniger leisten. Gerade bei jungen Leuten wäre es vielfach fast unmöglich, ohne eine finanzielle Unterstützung der Eltern oder Großeltern, erzählt Krenn aus seinen Erfahrungen.
Allein schon beim Grundkauf könnten die Kosten plötzlich explodieren. So kostet etwa aktuell ein Baugrund entlang der Voralpenstraße (B122) im Bezirk mit 650 m² rund 30.000 Euro – etwa 45 Euro/m². Mit den Aufschließungskosten von rund 15.000 Euro liegt der Quadratmeterpreis tatsächlich weit darüber.
In etwa kann gesagt werden, allein die Aufschließungskosten erhöhen den tatsächlichen Preis um rund ein Drittel. Ähnlich wie die Betriebskosten zu den Mieten, seien die Aufschließungskosten zu den Grundstückspreisen gesehen enorm, so Krenn.
Stadt Amstetten profitiert nicht
Durch die steigenden Preise würden vor allem die Bezirkshauptstädte profitieren, erklärt der Immobilien-Experte. Steigende Grundstückspreise und der zunehmend schwieriger zu finanzieren werdende Hausbau treiben die Menschen in die Städte, so Krenn. Doch in der Stadt Amstetten gebe es viel zu wenig an geeignetem Wohnraum.
"Es entsteht zu wenig Neues", sagt Milan Krenn.
Stadt verschläft den Trend
"Sachen, die woanders funktionieren", würden in der Stadt Amstetten nicht funktionieren, weil die Stadt etwa bei passenden Wohnangeboten Jahre zurückliegt, erklärt Krenn. Kleinere Wohnungen, barrierefreie Wohnungen oder Wohnungen mit Gartenzugang würden in der Stadt fehlen, zählt er auf. Zudem gebe es kaum Grundstücke, die zur Verfügung stehen. Viele Flächen, etwa gegen die östliche Stadtgrenze hin, werden landwirtschaftlich genutzt.
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