Amstettner Familienstreit sorgt für Wirbel im Gerichtssaal
Als „völlig überzogen“ wertete ein St. Pöltner Richter die Schmerzensgeldforderung einer Frau in Höhe von 10.000 Euro, die von ihrem Schwager mit der Faust und einer Halsabschneidergeste bedroht worden war. Ihrer Forderung nach einer Entschuldigung kam der 48-jährige Landwirt aus dem Bezirk Amstetten jedoch nach.
„Ihre Familie beschäftigt mich ja schon einige Jahre“, erklärte der Richter und es wird auch zumindest ein weiteres Verfahren geben, nachdem die Lebensgefährtin des 48-Jährigen den Bruder des Angeklagten wegen einer Morddrohung anzeigte.
Aber nicht nur zwischen den Brüdern und deren Partnerinnen schwelt bereits ein langjähriger Konflikt, vor allem kam es zwischen dem Beschuldigten und seinem Vater immer wieder zu Streitereien.
„Seit 20 Jahren schlägt er mich schon“, versuchte der Altbauer die Situation zu erklären, obwohl er sich, wie seine Frau, letztlich doch dazu entschloss, vor Gericht nicht gegen seinen Sohn auszusagen.
Damit führte eine angeklagte schwere Körperverletzung, die der Beschuldigte im Juni 2014 seinem Vater zugefügt haben soll, zu einem Freispruch (nicht rechtskräftig). „Die Verletzungen sind auf Bildern dokumentiert“, meinte der Richter. „Sie sind aber nicht von mir“, erklärte der Sohn.
Den Vater musste der Richter schließlich aufgrund störender Kommentare nach mehrmaliger Verwarnung aus dem Saal weisen. Im Einvernehmen mit Verteidiger Johannes Riedl akzeptierte der 48-Jährige ein diversionelles Vorgehen im Zusammenhang mit der gefährlichen Drohung gegenüber seiner Schwägerin. 950 Euro Geldbuße möchte sein Mandant so rasch wie möglich zahlen, so der Verteidiger.
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