Ein Kinderleben nach dem Tod
Die Organisation "Rainbows" hilft Kindern und Jugendlichen mit dem Tod von geliebten Menschen umzugehen.
BEZIRK AMSTETTEN. Der Tod gehört zum Leben. – Eine immer wiederkehrende Redensart, die in ihrer Weisheit schon so manch Hinterbliebenen Trost gespendet hat. Aber was bedeutet Tod eigentlich? Und warum ist er?
Während Erwachsene auf diese Fragen sich selbst gesellschaftskonforme Antworten geben können, bleibt bei Kindern und Jugendlichen oft nur nackte Verständnislosigkeit. "Kinder können die Endgültigkeit, die der Tod mit sich bringt, noch nicht fassen", erklärt Rita Steinlesberger aus Amstetten. Die gelernte Pädagogin ist seit 2003 für die Organisation Rainbows tätig, die unter anderem Trauerbegleitungen für Kinder und Jugendliche anbietet.
"Der Tod ist etwas sehr Intimes. Er löst Gefühle aus, die im tiefsten Innersten eines jeden Menschen ruhen", so Steinlesberger. "Finden Kinder keinen Halt in ihrer Trauer, so beginnen sie mit Hilfe ihrer Fantasie nach Antworten zu suchen."
Über den Tod reden
Doch wie vermittelt man den Jüngsten unserer Gesellschaft den Tod?
"Wichtig ist, dass der Tod nicht zum Tabuthema erklärt wird", betont die 58-Jährige. "Kinder nehmen ihr Umfeld ganz genau wahr, bemerken jede Veränderung im Verhalten von Erwachsenen, können diese aber noch nicht richtig interpretieren. Man muss deshalb mit Kindern auf eine für ihr Alter verständliche Art und Weise reden. Ihnen offen und ehrlich begegnen; ihnen erzählen, warum der geliebte Mensch gestorben ist; dass er nicht mehr wiederkommen wird und vor allem, ihnen die Möglichkeit geben, persönlich Abschied zu nehmen."
Neben vielen Gesprächen wird die Trauer der Kinder auch mit spielerischer Pädagogik aufgearbeitet. "Ziel ist es, einen Weg für sich selbst in der Zukunft zu finden", gibt Steinlesberger zu verstehen. "Auch wenn es niemals mehr so wird, wie es war. Aber es kann anders gut werden."
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