Serie: Kunst im öffentlichen Raum
Kurzer Blick hinter die Fassade
BEZIRK AMSTETTEN. Was haben die Schulen in Ertl und Zeillern gemeinsam? Sie haben ein Sgraffito an der Außenfassade, das seit der thermischen Sanierung verdeckt ist. Und so werfen die Bezirksblätter in ihrer Serie "Kunst im öffentlichen Raum" diesmal einen kurzen Blick eben hinter die Fassade.
Wandbild über zwei Geschoße
1973 schuf Willy Hengl (1927–1997), Maler und Fotograf aus Haag, für die damals neu errichtete Volksschule in Ertl (Zubau der Hauptschule) ein Sgraffito an der Außenfassade über zwei Geschoße. Neben der Darstellung von abstrahierenden Bäumen, Werkzeugen und einer Eule war auch der Schriftzug "Ertl anno 1829" in den Putz gekratzt. Die Jahreszahl verweist auf die erste Schule in Ertl. Seit sechs Jahren ist das Fassadenbild nun verdeckt.
"Im Zuge der thermischen Sanierung ist es überklebt worden, weil es einfach nicht anders möglich war", erklärt die neue Volks- und Mittelschulleiterin Sabine Kondelik-Ebner. Aber es lebt ein Teil des Sgraffito weiter: "Die Form der Eule ist das Logo der Volksschule, so wie sie eigentlich oben war." Und auch bei der Volksschulfahne, die Kondelik-Ebner als Lehrerin mit den Kindern gestaltet hat, ist die Eule als Symbol der Weisheit vertreten.
"Nicht mehr zeitgemäß"
Symbolhafte Darstellungen aus der Tier- und Pflanzenwelt kennzeichneten das Sgraffito des St. Pöltner Malers und Bildhauers Robert Herfert (1926–2011) an der Volksschule Zeillern aus dem Jahr 1968. Bei der Renovierung 2017 ist das Kunstwerk mit Styropor überklebt worden.
"Ich weiß nur, dass wir – Lehrerinnen, Bauausschuss und Architekt – uns im Zuge des Schulumbaus und -neubaus dazu entschlossen haben, das Wandbild zu ,ersetzen‘. Auch weil es nicht mehr zeitgemäß und wahrscheinlich auch schon bei seiner Entstehung nicht sehr kindgerecht war", so Zeillerns Volksschuldirektorin Karin Labenbacher.
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