Landesgericht St. Pölten
Lieferant wartet seit 15 Jahren auf Geld eines Pizzeria-Betreibers
Am Landesgericht St. Pölten fand nun ein Prozess gegen einen türkischstämmigen Schweden statt, der einem Getränkelieferanten noch mehr als 15.000 Euro für Lieferungen in den Jahren 2007 und 2009 schulden soll.
AMSTETTEN/MELK. „Nicht schuldig“, so die Erklärung des 50-Jährigen, der 2009 vom Mostviertel nach Schweden auswanderte und sich im November vergangenen Jahres wieder in Österreich ansiedelte, wo er nun mit mehreren unbezahlten Rechnungen konfrontiert wurde.
„Ich habe immer alles in bar bezahlt, zuletzt 2.700 Euro im August 2009“
, meinte der ehemalige Betreiber einer Pizzeria, die er zunächst im Bezirk Melk, danach im Bezirk Amstetten führte. Gegen diese Behauptung sprachen zahlreiche Rechnungen, die der Richter dem Beschuldigten vorlegte. Nur auf einem Beleg ist die Zahlung eines geringen Betrages bestätigt.
Lieferung trotz offener Rechnungen
Der damalige Geschäftsführer der Lieferfirma konnte aufgrund des lange zurückliegenden Tatzeitraumes nur teilweise Auskunft geben. Warum seine Firma 2009 abermals lieferte, obwohl noch Rechnungen von 2007 offen waren, begründete der Zeuge mit den vorangegangenen Jahren einer guten Geschäftsbeziehung. Außerdem würden dem Unternehmen mit einem Umsatz im zweistelligen Millionenbereich derartige Ausstände keine allzu großen Sorgen bereiten. Soweit er wisse, laufe gegen den 50-Jährigen ein Exekutionsverfahren.
Trotz der Beteuerungen des Beschuldigten verurteilte der Richter ihn wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zehn Monaten mit einer dreijährigen Probezeit. Mit allfälligen Forderungen wurde der Geschädigte auf den Zivilrechtsweg verwiesen. „Aber ich bin nicht schuldig“, kommentierte der 50-Jährige das nicht rechtskräftige Urteil.
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