Diese Amstettnerinnen wollen "echte" Schönheiten sein
Amstettner Frauen wehren sich gegen den Schönheitswahn und setzen auf ihre Natürlichkeit.
BEZIRK AMSTETTEN. Idealbilder von Schönheit und perfektem Aussehen sind allgegenwärtig. Mädchen und Frauen wird dabei oft vermittelt, dass Schönheit, Jugendlichkeit und der perfekte Körper das Wichtigste sei, um auch ein perfektes Leben zu führen. Retuschierte Fotos zeigen Menschen, die es in der Realität gar nicht gibt.
Mit dem Körper unzufrieden
„So ist es nicht verwunderlich, dass viele Mädchen und Frauen mit ihrem Körper nicht zufrieden sind", sagt Ulrike Königsberger-Ludwig. Essstörungen und Schönheitsoperationen würden mittlerweile zum Alltag gehören.
"Doch gibt es weder Perfektion noch ist Erfolg mit Schönheit gekoppelt", so die stellvertretende Landesvorsitzende der SPÖ-Frauen.
Das "passt" schon so
Mittlerweile ist das Thema "selbstbestimmte Körperlichkeit" auch in Amstetten angekommen.
Die SPÖ-Frauen wollen Aufklärungsarbeit leisten, damit sich "Mädchen und Frauen in ihrem Körper wohlfühlen können". "Ziel ist es, Frauen zu vermitteln, dass sie genauso passen, wie sie sind“, so Königsberger-Ludwig.
Ein "schönes Leben" führen
So wurde etwa beim Sommerfest am Krautberg in Amstetten gründlich nachgefragt. Auf den dabei verteilten Fragebögen war etwa zu lesen: "Ich bin mit meinem Aussehen und meiner Figur zufrieden.", "Wer schön ist, hat es im Leben leichter." oder "Sexistische Werbung soll verboten werden."
„Wir haben 52 Fragebögen gesammelt", erzählt die Amstettner SPÖ-Frauen-Vorsitzende Regina Öllinger. Die "positiven Rückmeldungen" hätten sie in ihrem Anliegen bestärkt. Den Fragebogen gibt es unter: www.noe-frauen.spoe.at
Ich bin schön, so wie ich bin
Wenn Frauen in der Werbung nicht den vorgegebenen Schönheitsidealen entsprechen, würde das sofort auffallen, erklärt Helene Irene Wagner, diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin über die vermittelten Frauenbilder. So sind viele davon geprägt, jugendlich, fit, aktiv und sportlich sein zu wollen oder sogar sein zu müssen. Dabei seien Falten auf der Stirn oder am Bauch nichts Schlimmes.
"Je höher das Selbstwertgefühl ist, umso unabhängiger bin ich", erklärt Wagner. Gerade bei jungen Frauen müsse dieses allerdings noch wachsen. Man dürfe den eigenen Wert nicht auf "blonde Haare" und "lange Beine" reduzieren, sondern "ich als Person bin wertvoll", ist die Beraterin überzeugt.
In Niederösterreich leiden zwischen 1.134 und 2.269 der Frauen an Magersucht. Die Schätzungen hinsichtlich Bulimie liegen zwischen 4.500 und 9.000. Diese Schätzungen berücksichtigen keine Männer. (Quelle: SPÖ)
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