Amstetten: Wie geht es Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz

- Erwin Burghofer und Margarete Bliem von der Katholischen Arbeiterbewegung laden zum Studientag "Arbeitswelt für Menschen mit Behinderung" ein.
- Foto: privat
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Wie ist die Arbeitswelt für Menschen mit Behinderung gestaltet und wie kann diese optimiert werden? Dieser wichtigen Frage geht die Katholische ArbeiterInnenbewegung (KAB) der Diözese St. Pölten am Samstag, 11. April (9 bis 16 Uhr), im Pfarrzentrum der Amstettner Pfarre St. Marien bei einem Studientag nach. Und die Veranstaltung verspricht hochinteressante Ansätze. Die Veranstaltung ist gerade für Betroffene und deren Angehörige gedacht.
Es referieren bei diesem Studientag bekannte Mostviertler Persönlichkeiten wie der Amstettner Arbeiterpriester und Betriebsseelsorger Franz Sieder, Michael Svoboda, Präsident des Österreichischen Behindertenverbandes, Nationalratsabgeorndete und SPÖ-Behindertensprecherin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Andreas Geierlehner von der Wirtschaftskammer Amstetten. Die Vorträge behinalten theologische und humanistische Zugänge zum Thema, gesellschaftliche Herausforderungenen und politische politische Gestaltungsmöglichkeiten sowie Pläne und Visionen. Weiters kommen Behindertenvertrauenspersonen zur Sprache.
Anschließend kommen betroffene Familien, Arbeitsuchende mit Behinderung, Behindertenvertrauenspersonen und andere Initiativen mit ihren Erfahrungen zu Wort. Am Nachmittag werden die gesammelten Fragen in einer Podiumsdiskussion erläutert und Forderungen an die Politik, Wirtschaft und Kirche erarbeitet.
Der Aschbacher Erwin Burghofer von der KAB berichtet: „Fast ein Viertel der in Niederösterreich arbeitslos Gemeldeten sind laut Arbeiterkammer derzeit aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen schwer vermittelbar. 2011 waren es noch 15 Prozent.“
Ort: Pfarrzentrum Amstetten-St. Marien, Südtiroler Str. 1, 3300 Amstetten
Infos und Anmeldung: Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung, Tel: 02742/324-3379 oder per E-mail: kab.stpoelten@kirche.at, http://kab.dsp.at
Neben der Katholischen ArbeiterInnenbewegung sind die Katholische Aktion, die Caritas, die Betriebsseelsorge, der ÖGB, die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer Mitveranstalter des Studientages „Arbeitswelt für Menschen mit Behinderung“.
Fallbeispiele: Vom Arbeitsmarkt behindert
Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind die VerliererInnen am Arbeitsmarkt. Für sie bleibt Integration in die Arbeitswelt oft nur ein Wunsch.
Simone lebt seit neun Jahren in Niederösterreich. Sie ist aufgrund eines kognitiven Handicaps beeinträchtigt. Früher arbeitete sie jahrelang in einer Wäscherei. 2008 fand sie eine neue Arbeit, doch: "Immer wenn die Förderung für einen Betrieb abläuft, ist auch mein Job weg." Geringfügig ist die 35-jährige derzeit bei einer Personalvermittlungsfirma angemeldet: "Ich arbeite eine Stunde pro Tag fünfmal pro Woche, am liebsten wäre mir Vollzeit."
Unterstützt wird sie von Beate Wildthan von der Arbeitsassistenz der Caritas Diözese St. Pölten. Sie konnte die Frau schon mehrmals vermitteln. "Der erste Arbeitsmarkt wird für alle und besonders für diese Menschen enger", sagt die Sozialarbeiterin. Ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis ist das Bedürfnis vieler Betroffener, weil nur so könne die notwendige Routine und das Vertrauen aufgebaut werden.
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