Kommentar zum Kommentar: Ein Kunstbericht sorgt für Ärger
Reaktionen auf das Kommentar der Bezirksblätter Amstetten in der Ausgabe 44.
STADT AMSTETTEN. Redaktionsleiter Thomas Leitsberger schrieb im Kommentar der Ausgabe 44 - der Anlass war die pop up gallery in bei den Amstettner Kulturwochen:
Ein kühles Bier statt Wein auf Vernissagen
Wenn Sie in einem Raum mit weißen Wänden stehen, ein Glas Wein in der Hand halten und die zehn, zwanzig, vielleicht dreißig Leute bereits aus ähnlichen Situationen kennen, wenn der Großteil dieser Leute krampfhaft versucht, intellektuell zu wirken und tatsächlich so wenig Ahnung vom Thema des Abends hat wie vom Wein, den sie in der Hand halten, wenn leises oberflächliches Geplauder unterbrochen wird von einem gelangweilten Lachen – dann sind Sie vermutlich auf einer Vernissage mit zeitgenössischer Malerei.
Dabei muss Kunst nicht fad sein – Projekte wie die "pop up gallery" in Amstetten nehmen diesen Gedanken auf und versuchen die Langeweile zu durchbrechen. Nicht durch eine andere Form des künstlerischen Schaffens, sondern einfach durch einen offenen, vielleicht ansprechenderen Zugang.
Kunst ist hier wie die EU. In Hinterzimmern werden Sachen gemacht, welche die breite Masse nicht versteht – durchaus zu Recht. Im Gegensatz zur EU darf Kunst wirklich alles – zumindest fast – und ist nur durch den Künstler selbst beschränkt. Genau hier beginnen und enden mögliche Zugänge.
Leserreaktionen
Herr Leitsberger beschreibt in seinem Kommentar "Ein kühles Bier statt Wein auf Vernissagen" die Besucher von Vernissagen als Leute, welche krampfhaft versuchen intellektuell zu wirken und gleichzeitig keine Ahnung vom Thema des Abends, nämlich Kunst, aber auch vom Wein den sie in der Hand halten zu haben.
Wenn er sich veranlasst sieht, also sämtliche Vernissagenbesucher im Bezirksblatt als offensichtlich lediglich geltungssüchtige Halbidioten und die Veranstaltungen als fad zu bezeichnen, mag das seine subjektive Meinung sein, welche ihn jedoch nicht zu einem beleidigenden Pauschalurteil im Bezirksblatt berechtigt.
Wenn Leitsberger richtigerweise erwähnt, dass bei Vernissagen oft lediglich 10 bis 30 Personen teilnehmen, wird sein mieser Kommentar sicher nicht zu einer Steigerung der Besucherfrequenz beitragen.
Wenig Freude wird sein Artikel aber auch bei den Künstlern oder z.B. bei DDR.Leopold Kogler oder NRAbg. Königsberger-Ludwig auslösen, welche um regionale Kunst bemüht sind und laufend zahlreiche Ausstellungen qualifiziert eröffnen und Künstler vorstellen.
Ein verägergerter
H.Meister
Sie haben eine Meinung zu diesem Thema oder einem anderen aus der Region? Dann schicken Sie uns diese an: thomas.leitsberger@bezirksblaetter.at
Wir veröffentlichen diese gerne online und in der Printausgabe. Wir schreiben natürlich auch gerne zurück. Wie etwa hier:
Sehr geehrter Herr Meister!
Es freut mich, dass Sie sich Zeit genommen haben und eine Antwort zu meinem Kommentar verfasst haben. Ich werde diese gerne in Form eines Leserbriefes - sofern es der Platz zulässt - in der kommenden Ausgabe der Bezirksblätter Amstetten veröffentlichen. Auch auf www.meinbezirk.at wird dieser veröffentlicht werden.
Mein Kommentar soll weder bei den angesprochenen Personen Freude auslösen, noch bei anderen. Das Kommentar soll zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Dies ist offenbar notwendig - Sie bestätigen die Besucherzahlen - und auch gelungen. Eine solche Diskussion sollte nach dem Anstoss allerdings auf inhaltlicher und nicht persönlicher Ebene geführt werden. Wenn Sie jetzt sagen, ich dürfe dies nicht derartig formulieren und werden allerorts Meldung erstatten, so verläuft diese Diskussion im Nichts. Besser wäre es doch Lösungen zu finden, wie man es schaffen kann, dass 40, 50 oder mehr Personen für Kunst begeistert werden können - wenn man dies natürlich will. Nicht meine Äußerungen zudem werden vermutlich dazu beitragen, dass auch künftig nicht mehr Interessierte den Weg in Vernissagen finden werden, sondern eben die angesprochene „Exklusivität“ und die „Unveränderbarkeit“ diverser Veranstaltungen.
Die Bezirksblätter Amstetten bieten Künstlern gerne eine Plattform ihr Talent zu zeigen, ob nun Literaten, ob nun Musikern oder eben Künstlern.
Der letzte Link führt Sie übrigens zu der Pop Up Gallery in Amstetten, der Bericht war Auslöser der Kommentars, die zeigt, wie Kunst, Ausstellungen und Vernissagen durchaus publikumswirksamer gestaltet werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Leitsberger
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