Schätzen im Bezirk auf der Spur
Auf Dachböden und in Kellern lässt sich so mancher Schatz finden. Man muss nur genau hinsehen.
SCHEIBBS. Ein geschichtsträchtiger Bezirk wie Scheibbs beherbergt auch so manche Antiquitäten und alte Fundstücke. Die BEZIRKSBLÄTTER SCHEIBBS haben sich auf Schatzsuche gemacht und wurden auch fündig.
Die Scheibbser Lehrerin Patricia Winter sammelt für ihr Leben gerne und lässt Gefundenes auch stilvoll in ihre Inneneinrichtung einfließen: "Solche alten Sachen sind mit Leben und Geschichte gefüllt. Das kommt noch aus der Zeit vor der Wegwerfgesellschaft." Dabei muss es nicht zwingend wertvoll sein, um in den Bestand von Patricia Winter aufgenommen zu werden, wie zum Beispiel alte Serviertabletts aus dem ehemaligen Hotel Hofmarcher in Scheibbs, die nach wie vor Verwendung finden.
Ein Haus mit viel Geschichte
Als Patricia Winter 1990 mit ihrer Familie in das Haus einzog, wurde der Dachboden durchwühlt und man stieß unter anderem auf einsame Überbleibsel eines früheren deutschen Soldaten. Unter Niveacreme, Fleckseife, Klappbecher und Gedichten befand sich auch eine etwas skurril anmutende Anleitung zur Verhinderung von Geschlechtskrankheiten sowie zwei wahrscheinlich nicht mehr benutzbare Präservative. Auch Wilhelmsburger Keramik kann man in dem beinahe 130 Jahre alten Haus erblicken, welches sicherlich so manche Geschichte erzählen könnte.
Auf dem Weg nach Scheibbs
Dieselbe Keramik und noch weitere stehen im Scheibbser Keramikmuseum von Hans Hagen Hottenroth und seiner Frau Johanna. Ganz besonders stolz sind sie auf die Tonköpfe von Gudrun Baudisch aus dem Jahr 1924, welche Ausdruck früher emanzipatorischer Strömungen sind, als Frauen nur Kunst studieren und noch kein eigenes Konto haben durften. Die damalige Kunststudentin fertigte viele Werke für die Scheibbser Keramik, welche die beiden Kunstkenner mühsam nach Hause holten. Viele der Stücke waren in den 20er-Jahren echte Exportschlager und wurden von reichen Kunstliebhabern in die USA ausgeführt. Auf ihren zahlreichen Reisen in die Vereinigten Staaten schmuggelte das Ehepaar Hottenroth unzählige Werke von New York nach Scheibbs. Eine ungewöhnliche Kanne aus Manhattan sowie witzige und schräge Gebrauchsgegenstände aus Ton fanden auf diesem Wege zurück in die Heimat. Eine wahre Schatzsuche, wie man sie aus dem Buche kennt, wurde betrieben. Vielleicht befinden sich auch auf Ihrem Dachboden so manche Dinge von Wert? Es lohnt sich zu stöbern.
Bezirksblätter-Schätztag in St. Pölten
Am Samstag, 6. Mai laden die Bezirksblätter von 10 bis 15 Uhr zum großen Schätztag im Dorotheum am Rathausplatz St.Pölten.
Top-Experten des Wiener Dorotheums, einem der renommiertesten Auktionshäusern Europas, bewerten ihre Dachbodenfunde und Kellerschätze. Ob die fast vergessene Schmuckschatulle deiner Großmutter, günstig erworbene Kuriositäten vom letzten Flohmarkt-Besuch oder handwerklich hochwertiges Spielzeug aus der Vorkriegszeit dass seit Generationen in Familienbesitz ist aber seit Jahren im dunkelsten Winkel des Dachbodens lagert, jeder Besucher kann an diesem Tag gratis seine vermeintlichen Schätze von renommierten Fachmännern bewerten lassen.
Nach der Schätzung bekommt jeder Besucher entweder einen Gutschein für eine niederösterreichweite Gratis-Kleinanzeige in den Bezirksblättern oder hat die Möglichkeit sein wertvolles Mitbringsel bei einer Auktion im Dorotheum internationalen Kunstkennern und Sammlern anzubieten.
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