Streitthema Sonderschulen: Droht ihnen im Bezirk Amstetten das Aus?
Bis 2020 soll es laut Bildungsministerium keine Sonderschulen mehr geben. Die lokalen Politlager sind sich darüber uneins.
BEZIRK AMSTETTEN. „Inklusion“ lautet das neue Zauberwort – zumindest wenn es nach Bildungsministerin Sonja Hammerschmid von der SPÖ geht. Der gemeinsame Unterricht aller Kinder – also auch jener mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen – soll bis 2020 die bisherigen Sonderschule ersetzen. Doch dagegen formiert sich Widerstand. Im Bezirk Amstetten und Waidhofen ist die Zukunft von insgesamt fünf Sonderschulen ungewiss. Aus diesem Grund hat der Niederösterreichische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbund (NÖAAB) eine Kampagne zur Fortführung der Sonderschulen gestartet. Sehr zum Ärgernis der SPÖ.
Zukunft für Sonderschulen?
"In den Sonderpädagogischen Zentren im Mostviertel wird hervorragende Arbeit geleistet", so NÖAAB-Abgeordneter Andreas Hanger. "Die von der Bildungsministerin gewünschte Inklusion kann nur teilweise möglich sein. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Sonderpädagogische Zentren in dieser Form bestehen bleiben."
"Alles nur Panikmache seitens des NÖAAB," so sieht es zumindest Ulrike Königsberger-Ludwig von der SPÖ aus Amstetten, die nichts von einer Schließung der Sonderschulen bis 2020 wissen will. Die Nationalratsabgeordnete und Obfrau-Stellvertreterin der "Freunde der Sonnenschule Amstetten" spricht hingegen von Schul-Modellvarianten, die noch ausgearbeitet gehören. "Unser Ziel ist es aber, den betroffenen Schülern die Möglichkeit zu bieten, auch an einem Regelunterricht teilzunehmen", so Königsberger-Ludwig. "Es kann nämlich nicht sein, dass wir in unserer Gesellschaft Kinder mit speziellen Bedürfnissen vom Schulalltag einfach aussperren."
Andreas Hanger sieht hingegen keinen Handlungsbedarf, etwas an dem Sonderschul-Modell zu ändern: "In den Bezirken Amstetten und Waidhofen weiß ich von Betroffenen, dass hier hohe Zufriedenheit herrscht und Fortschritte gemacht werden. Ich bin aber der Meinung, dass immer individuell für jedes Kind mit den Eltern entschieden werden soll, in welcher Einrichtung ein Kind am besten aufgehoben ist."
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