Religiöse Symbole und Feste: Das Kreuz mit dem Kreuz in Amstetten
Abschaffen, mitfeiern oder zu Hause bleiben: Wie Amstetten zu religiösen Feiern und Symbolen in Schulen steht.
BEZIRK AMSTETTEN. Ein Assisi-Kreuz hängt für die Schüler gut sichtbar neben der Tafel des Klassenzimmers. "Wir wollen den spirituellen Bereich verstärkt pflegen", erklärt Maria Hosa, Direktorin der Privaten Neuen Mittelschule in Amstetten, dessen Erhalter der Trägerverein der Franziskanerinnen ist.
Im Glauben zur Ruhe kommen
Mit Franziskus und dem Glauben zur Ruhe kommen und damit gesünder leben, das ist hier sogar im verpflichtenden Schulentwicklungsplan festgeschrieben.
Man möchte damit morgens Zeit zum Ankommen in der Schule und zum Herunterkommen von der Hektik des Morgens geben, mit einem Gebet oder Lied, erläutert die Direktorin.
"Alle Schüler feiern mit"
140 Schüler besuchen die Schule, darunter auch ein evangelischer, ein buddhistischer und fünf islamische Schüler. Alle nehmen gemeinsam an den Festen und damit verbundenen Gottesdiensten des Kirchenjahres teil. Die Kinder wollen aktiv teilnehmen, so die Direktorin. "Es geht nur miteinander", ist Hosa überzeugt.
Das Kreuz als solches hätte hier noch nie jemanden gestört, es sei aber auch immer die Frage: "Was verbinde ich mit dem Kreuz?"
Keine Einwände, Diskussionen
"In den Klassenräumen hängen seit vielen Jahren Kreuze, es hat aber noch nie diesbezüglich Einwände gegeben", berichtet HTL-Direktor Harald Rebhandl. Weder von Schüler- noch von Elternseite gebe es in der Waidhofner Schule Diskussionen.
Feiern oder zu Hause bleiben
Via meinbezirk.at und Facebook fragten die BEZIRKSBLÄTTER nach der Bedeutung von religiösen Symbolen und Festen für die Kinder und einer eventuellen Abschaffung.
"Warum sollten wir darauf verzichten?", hieß es etwa als Antwort. "Andersgläubige ... sollen sich anpassen." "Ich finde, die wenigen Bräuche, die wir noch haben, sollen aufrecht und erhalten bleiben. Wer das nicht will, kann gerne zu Hause bleiben", so eine andere Aussage. Genau dort sollten religiöse Äußerungen nach Meinung anderer hin.
Trennung von Kirche und Staat
Religion ist Privatsache und sollte im Wesentlichen in den eigenen vier Wänden praktiziert werden, ist Mirza Buljubasic überzeugt. Der Wolfsbacher ist Politischer Sekretär der Sozialistischen Jugend Österreich. Im staatlichen Bereich hätte dies nichts verloren, verweist er etwa auf Frankreich oder die Türkei.
Anders sieht dies etwa die Schülerin Antonia Kraft: "Wir sollten auch die Symbole der anderen Religionen aufhängen, um deren Akzeptanz zeigen zu können", ist die Rosenauerin überzeugt.
Religion im Unterricht
Abseits von Feiern und Symbolik bildet der Religionsunterricht das Fundament der schulisch-religiösen Erziehung. 47 Religionspädagogen erhielten nun die kirchliche Lehrerlaubnis der Diözese.
Darunter sind mit Pater Andreas Tüchler, Martina Schauer, Martin Krenslehner, Magdalena Lager, Martina Riegler-Sulzbacher und Katharina Reisinger auch einige, die künftig im Bezirk Amstetten unterrichten. Religionslehrer könnten helfen, Jesus, Gott und die Geheimnisse des Lebens zu entdecken, so Bischof Klaus Küng.
Der Religionsunterricht – in der Privaten Mittelschule herrscht verpflichtende Teilnahme – wird sehr gerne gemocht, sagt Maria Hosa. Man könne sich hier Zeit für aktuelle Themen nehmen und Sorgen ansprechen.
Übrigens: Die Jobaussichten für Religionslehrer sind laut Schulamt der Diözese „eminent gut“.
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