Philosophieren über Räume und Grenzen:
International renommierte Minna Antova im Badener Kunstverein
BADEN. Es lohnt sich, ab 14. Juli einen Blick in das "Wohnzimmer" des Kunstvereins Baden in der Beethovengasse zu werfen. Die Badener Künstlerin Minna Antova, bekannt auch für ihre in der Stadt angebrachten historischen Wandtafeln, zeigt dort eine Installation, die sich mit Grenzen, Grenzenlosigkeit und Ent-Leiblichung auseinandersetzt.
Natur und Posthumanität
Ihre Begegnung mit den Bergen ließ die Künstlerin neu über das Verhältnis von Mensch und Natur nachdenken. "Ich versuche, die Berge als Haut der Erde und die Haut der Menschen im posthumanen Zeitalter miteinander in Beziehung zu setzen", so Antova. Sie reflektiert kritisch den Verlust von ganzheitlichen Perspektiven in einem Zeitalter der Mess- und Kontrollierbarkeit von kleinsten Details. "Auf einem Handy-Display sehen ein menschlicher Phallus, ein Baum oder ein Virus gleich groß aus. Wenn sich Dimensionen verändern, hat das Einfluss auf unser Denken. Und wir laufen Gefahr, die mitfühlende Empathie zu verlieren."
Anknüpfend an das Textilgeschäft, das einst im Kunstverein-Wohnzimmer daheim war, lehnt sich Antovas Installation an geometrische Webmuster an. Die horizontale Linie im Raum (Der Horizont der Berge, die Haut der Erde) wird von vertikalen Linien (Körperabdrucken, die Haut der Menschen) gekreuzt. Der dabei entstehende Raster kann auch als Metapher für Gitterzäune oder Grenzen gesehen werden.
Einladung zum Gespräch
Wer mit der international renommierten Künstlerin, die sich auch mit den Mechanismen der chinesischen Gesellschaft befasste, philosophieren will, kann dies gerne tun. Unter art.vienna@aon.at kann man sich zu Führungen anmelden.
Die Installation im Kunstverein ist bis 9. September zu sehen, es sind auch Events mit Überraschungsgästen geplant.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.