Vom SOS-Kinderdorf
ARSOS Second Hand Shop eröffnet in Traiskirchen
SOS-Kinderdorf eröffnet ein neues Arbeitsprojekt in Traiskirchen Mit der neuen Filiale des „ARSOS“ Second-Hand Shops in der Wiener Neustädter Straße 10 (zwischen Blumenbox und Eis Café Garibaldi) bietet SOS-Kinderdorf arbeitslosen Jugendlichen eine Chance am Arbeitsmarkt. Bei der Eröffnung gab es auch einen Appell an die Landespolitik.
TRAISKIRCHEN. „ARSOS“ nennt sich das Arbeitsprojekt von SOS-Kinderdorf, das Jugendlichen, die es am freien Arbeitsmarkt schwierig haben, eine Chance geben soll. Dabei handelt es sich um einen sozialen Second-Hand Shop mit einer dazugehörigen Reparaturwerkstatt und einem Transportservice. Das AR steht für "Arbeitsprojekt", SOS für das SOS Kinderdorf. "Wir geben Jugendlichen die Möglichkeit, die ersten Schritte im Berufsleben zu machen", betont Gerhard Haller, SOS-Kinderdorfleiter in Guntramsdorf, bei der Eröffnung.
Förderung für benachteiligte Jugendliche
Je nach ihrem Interesse erhalten die Jugendlichen hier ein Arbeitstraining. Den jungen Menschen soll so unter die Arme gegriffen werden und den Sprung in die Lehre oder den Beruf schaffen. „Krieg, Teuerung und Klimawandel üben massiven Druck auf junge Menschen aus“, erzählt Haller, „und gerade sozial benachteiligte Jugendliche brechen unter diesem Druck zusammen. Jeder junge Mensch in Österreich verdient eine Ausbildung, unabhängig davon, woher er kommt und mit welchen Problemen er kämpft“, lautet sein Appell.
Dichtes soziales Netz in Traiskirchen
Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler freut sich über den ARSOS Second-Hand Shop gegenüber des Rathauses: "ARSOS ist ein zusätzlicher sozialer Stein im Mosaik in Traiskirchen", sagt er anlässlich der Eröffnung. Mit dem "Guten Laden" hat die Stadt bereits einen eigenen Sozialmarkt für finanziell schwächere Bürgerinnen und Bürger auf die Beine gestellt. Auch sonst gibt es ein dichtes soziales Netz in der Stadt, das mit ARSOS optimal ergänzt wird.
Dritter ARSOS Shop in Niederösterreich
In Traiskirchen eröffnet SOS-Kinderdorf seinen inzwischen dritten ARSOS Second-Hand Shop in Niederösterreich, neben Guntramsdorf und Hinterbrühl. „Bei uns findet man Second-Hand Kleidung Spielwaren, Haushaltswaren und Einrichtungsgegenstände zu sozialen Preisen,“ erklärt Haller. Bei den Artikeln handelt es sich meist um Sachspenden, die nicht direkt in den SOS-Kinderdörfern verwendet werden können.
„Mit jedem Einkauf und jeder Spende unterstützen Sie die Arbeit von SOS-Kinderdorf und unser Arbeitsprojekt für benachteiligte Jugendliche“,
so Haller. Die Auswahl im ARSOS Shop in Traiskirchen ist vielseitig: Von lässigen Vintage-Stücken im 70s-Stil über elegante Ballkleider und Schmuck gibt es einiges zu entdecken. Sogar nagelneue Designer-Schuhe stehen um wohlfeile 25 Euro zum Verkauf. Neben Spielsachen findet man natürlich auch Kinder- und Babykleidung. Besonders entzückend: die selbst gehäkelten Püppchen, ebenfalls eine Spende. Nur etwas Zeit sollte man mitbringen, denn im gut sortierten Geschäft sind viele Schätze verborgen (siehe Bildergalerie).
Seit 2018 keine Förderung mehr
SOS-Kinderdorf übt bei der Eröffnung Kritik an der Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung. Es fehlt an geeigneten Maßnahmen für diese Jugendlichen,“ kritisiert Clemens Klingan, Geschäftsleiter von SOS- Kinderdorf. „Jugendliche, die bei uns arbeiten, benötigen individuelle Betreuung. Hier greifen keine klassischen Arbeitsmarkt-Maßnahmen.“
ARSOS wurde 2018 die AMS-Förderung entzogen. Seitdem wird das Projekt zu 100 Prozent von SOS-Kinderdorf finanziert. „Mit nur 100.000 Euro könnten wir doppelt so vielen Jugendlichen eine Perspektive geben!“, rechnet Clemens Klingan, vor. „Entweder wir bieten den Jugendlichen die Unterstützung, die sie brauchen, oder wir verlieren sie.“
Seit 1998 für Jugendliche aktiv
Seit 1998 wurden 263 Jugendliche bei ARSOS betreut. „Wir dürfen keinen Jugendlichen zurücklassen!“, appelliert Klingan an die Landespolitik.
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