Holzdiebe im Vöslauer Wald
Alle stöhnen unter den hohen Energiepreisen. Heizen ist teuer geworden. Und immer mehr können oder wollen sich das nicht mehr leisten. In den letzten Jahren haben Holzdiebstähle im Wald zugenommen. Ein derartiger Vorfall ereignete sich kürzlich im Vöslauer Wald in der Nähe des so genannten Mariazeller Zwickels zwischen Harzberg und Vöslauer Hütte.
Dort sieht der aufmerksame Wanderer Zettel angeschlagen. „Wahrscheinlich aufgrund von Unwissenheit bezüglich Waldgrenze wurde hier unberechtigt Brennholz entnommen,“ schreibt der betroffene Waldbesitzer Helmut B. aus Pottenstein vorsichtig.
Im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN spricht Helmut B. vom Verlust von insgesamt vier Raummetern fertigem Brennholz, mit einem Wert von rund 240 Euro, gestapelt in zwei Stößen. „Es geht mir weniger um den finanziellen Schaden, sondern um die viele Arbeit, die mit der Herstellung des Brennholzes verbunden war: Schlägern, schneiden, lagern. Da schaut man schön blöd, wenn man sich sein eigenes Holz holen will – und nichts mehr ist da.“
Helmut B. will die Angelegenheit trotzdem außergerichtlich erledigen und ersucht den „Holzentnehmer“, wie er ihn nennt, sich bei ihm zu melden, damit „die Angelegenheit außergerichtlich geklärt werden kann“. Deshalb hat er auch noch keine Anzeige erstattet. Freilich: Wenn der Täter doch polizeilich ausgeforscht wird, dann müsse er auch die strafrechtlichen Konsequenzen tragen.
Dass jemand etwas Verdächtiges beobachtet hat, ist wahrscheinlich. Denn die Holzstapel lagerten etwa 20 Meter von der Forststraße entfernt. Helmut B. vermutet, dass der Täter rund 50mal hin- und hergegangen sein muss, um alles Holz mitzunehmen. Ereignet hat sich der Vorfall vor etwa zwei bis drei Wochen.
Vor etwa zehn Jahren wurden Helmut B. schon einmal Holz gestohlen. Damals waren die Nachforschungen der Polizei erfolgreich – mit allen strafrechtlichen Konsequenzen für den Dieb. Helmut B.: „Ich weiß, dass die Heizkosten explodieren. Aber trotzdem bin ich nicht dafür, dass sich jemand an fremdem Eigentum bereichert. Wenn es wirklich Leute geben sollte, die sich das Heizen nicht mehr leisten können, dann könnten sie ja ohne weiteres mit mir reden und sich vielleicht selbst ihr Brennholz in meinem Wald machen. Aber doch nicht so!“
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