Park & Ride wird knapp
LEOBERSDORF/ZWÖLFAXING. Heute nimmt Pendler Gerhard Tschakert die Öffis für seinen Arbeitsweg. "Bevor ich wieder 2Stunden 15min für 37 Autokilometer benötige, will ich es, wenn schon nicht viel kürzer, so wenigstens entspannter haben", setzt Gerhard Tschakert heute auf Bahn und Bus. Damit er vor halb acht Uhr am Arbeitsplatz sein kann, muss er um 5:28 am Bahnhof Leobersdorf den Regionalzug zum Hauptbahnhof nehmen. Um 6:02 muss er dort in den Regionalzug nach Bratislava umsteigen, dann ab Simmering den Bus 218 nach Zwölfaxing nehmen. Das sagt ihm jedenfalls die App des Verkehrsverbundes VOR. Gesamte Fahrzeit: 1h 50 min.
Gerhard will das Park & Ride am Leobersdorfer Bahnhof nutzen. Doch da wartet auf ihn ein typischer Zeitverlust. Es ist nämlich kein Stellplatz frei. "Jeden Tag dasselbe Spiel", sagt Gerhard. "Seit in Wien nämlich das Parkpickerl ausgeweitet wurde, sind die Park & Ride-Anlagen generell voll. In Leobersdorf ist das Parkhaus beim Bahnhof von heute auf morgen um gut 70 Stellplätze zu klein geworden. Jetzt parken alle wild irgendwo in der Gegend, und wenn sie Pech haben, finden sie am Abend einen Strafzettel hinter der Windschutzscheibe." Nach einigem Herumkurven findet Gerhard ein freies Platzerl in der Südbahnstraße. Von dort geht er ungefähr zehn Minuten zum Bahnhof. Zum Glück ist er früh genug dran, um den Zug um 5:28 Uhr zu erwischen.
Der Bahnsteig voll, der Zug ebenso. Erst in Mödling findet er einen Sitzplatz. Und er hat Glück: Nach dem Umsteigen am Hauptbahnhof findet er wieder einen Sitzplatz im Zug nach Bratislava. Und in Simmering fährt der Bus nach Zwölfaxing pünktlich vor. "Sollte sich freilich während der Zugfahrt eine Verzögerung ergeben, könnte es sein, dass ich den Bus nach Zwölfaxing nicht erwische - und dann müsste ich eine Stunde warten, bis der nächste Bus fährt", berichtet Gerhard. Er war mit den Öffis immerhin ein paar Minuten schneller am Ziel. Grund für den meisten Stress war die Situation um den Leobersdorfer Bahnhof.
"Es muss was geschehen!"
Gerhard Tschakert ist auch Obmann des Infrastrukturausschusses seiner Gemeinde. "Das Parkdeck ist zu klein, wir brauchen dringend ein neues. Ich will im September Gemeinde, Land und ÖBB nochmals an einen Tisch bringen, eine Lösung muss her."
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