Leser verraten ihre Strategien:
Wege aus der Spritpreisfalle
BEZIRK BADEN. Über Fußwege, Öffis und Tempo-Drosseln entkommt man dem teuren Sprit. Auf dem Facebook-Account von Redakteurin Gabi Stockmann gaben Bezirksblätter-Leser Einblicke in ihre Gedanken und Strategien.
Ruf nach Preisstopp
Besonders vom teuren Sprit betroffen sind abseits wohnende, ältere oder gehbehinderte Menschen wie der Traiskirchner Immerland-Maler Thomas Zinnbauer: "Mit dem Rollstuhl tu ich mir ohne Auto schwer! Wieso senkt die Regierung nicht die sehr hohen Steuern auf Sprit und entlastet die Bevölkerung?" Thomas Zinnbauer ist "gegen Begünstigungen nur für Behinderte. Alle sollen günstig mobil sein können, sonst werden Existenzen bedroht, etwa von Pendlern." FP-Verkehrssprecher Dorner will eine Spritpreisdeckelung bei 1,20 Euro, auch AKNÖ Präsident Markus Wieser fordert eine sofortige Senkung der Spritpreise, da der Ölpreis bereits wieder sinkt. Der Vöslauer Peter Föller ist für höheres Kilometergeld bzw. billigere Öffis.
Es führt zum Nachdenken
Der Badener Oliver Pusswald (Magoo-Events) braucht zwar das Auto zum Transport seiner Arbeitsgeräte, sagt aber auch: "Grundsätzlich ist teurerer Individualverkehr okay. Es muss weh tun, damit die Leute nachdenken." Die Alternativen, die häufig genannt werden, liegen nahe. Gundi Dick von ZusammenhaltNÖ aus Baden hat ihr Auto schon vor Jahren verkauft ("Ich spare viel!"). Alexander Laimer aus Bad Vöslau hat sich vor zwei Jahren vom Auto verabschiedet und ist auf Fahrrad und "Öffis umgestiegen ("Seither habe ich 7 Kilo abgenommen!").
Der Badener Alfred Abele rechnet vor: "Das Klimaticket für Pensionisten kostet etwas mehr als 2 Euro pro Tag, für alle Öffis!" Manchen Pendlern sind Öffis zu langsam. Martin Paar aus Tribuswinkel braucht jetzt eine Stunde One Way nach Wien. "Ich werde mich daran gewöhnen", hofft er. Die Grünen fordern indes einen Gratismonat für das NÖ-Regionsticket und einen Umstiegsbonus von 200 Euro auf das Klimaticket.
10 Euro Schmerzgrenze?
Die Schmerzgrenze, auf das Auto komplett zu verzichten, würde für Rudolf Gruber bei 10 Euro pro Liter liegen. Einen Spar-Tipp gibt Badens Vizebürgermeisterin Helga Krismer: 100 km/h als Tempolimit spart 25 % Sprit." Individualverkehr ist für die Badenerin Heidrun Chen "ohne Zukunft, schon wegen des CO2-Verbrauchs!" Pensionistin Karoline Anhammer aus Baden bedauert zwar den Freiheitsverlust individueller Autofahrten und hofft auf zukunftsfähige Motoren, hat aber aufgrund von Covid und Krieg eh keine Lust auf viele Autofahrten."
Und das Resümee?
Autofahren tut derzeit ebenso weh wie das Umdenken. Und der Druck auf die Politik wächst. Die Preise werden nun geprüft und Entlastungen sind angekündigt.
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