Wer hat Angst vor ELGA?

Der Chef der NÖ Gebietskrankenkasse in Baden, Norbert Kreillechner. | Foto: privat
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BEZIRK. „Schon oft wollten Firmen von mir als Arzt wissen, welche oder wie viele Medikamente ich verschrieben habe. Die regelmäßige Weitergabe dieser Daten wäre mit kleinen Bonuszahlungen – 30 Euro im Monat - versüßt worden. Ich habe mich aber nie beteiligt, das war mir zu viel Bürokratie“, erzählt ein Arzt aus dem Bezirk. Er schränkt aber auch ein: „Es ging dabei nicht um den Patienten direkt sondern um Medikamenten-Daten.“
Wie vorige Woche bekannt wurde, haben österreichweit 350 Ärzte dennoch Medikamentendaten verkauft. Und nun ist die Sorge der Versicherten groß, dass auch die in Aufbau befindliche Patienten-Akte „Elga“ missbräuchlich verwendet werden könnte. Ende Juli gab es im Bezirk knapp 70.000 Versicherte bei der NÖ Gebietskrankenkasse, 14.410 Arbeiter, 13.928 Angestellte, 31.327 Pensionisten und 5.382 Arbeitslose. Darüber hinaus noch etwa ein Drittel Mitversicherte. „Gesundheitsdaten sind äußerst sensible Daten, deshalb gilt bei uns höchste Sicherheitsstufe – sowohl technisch, baulich oder organisatorisch“, sagt Norbert Kreillechner, Chef der NÖGKK im Bezirk Baden. Fragen über die Sicherheit von ELGA, wo über die E-Card künftig Patientendaten von allen Gesundheitsanbietern abgerufen werden können, seien an ihn noch nie gerichtet worden.
Untersuchungen zufolge sorgen sich aber 57 Prozent um die Sicherheit ihrer Daten, etwa vor Arbeitgebern und Behörden. Zusätzlich sind die Gesundheitsausgaben – wie Kreillechner sagt – in 20 Jahren um 200 Prozent explodiert. Könnte Elga also ein Riesen-Marktplatz für die Pharma-Industrie werden, oder eine Methode, die Gesundheitskosten zu minimieren? Etwa dadurch, dass „Risiko-Patienten“ höhere Beiträge zahlen müssen? Weder seien aber vom Gesetzgeber Beitragserhöhungen angedacht, sagt Mag. Bernhard Wurzer vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger (SVA)noch hätten Arbeitgeber oder Behörden Zugriff auf Elga. Missbräuchliche Verwendung könne mit bis zu 10.000 Euro bestraft werden. Bernhard Wurzer: . Der Vorteil für den Patienten liegt in der Vermeidung von unnötigen Belastungen durch mehrfache Untersuchungen und möglichen Folgeschäden durch unabgestimmte oder falsch dosierte Medikation. Und darin liegt auch der Vorteil für das Gesundheitssystem: eine bessere Behandlung verbessert insgesamt die Gesundheitssituation und trägt neben den Kosten für Doppeluntersuchungen und Mehrfach- der Fehlverordnungen werden zu einer Senkung der Gesundheitskosten bei.

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