Corona 2020
Fliegen mit oder ohne erhöhtes Risiko

Das Thema Urlaub und dann natürlich Flugreisen stellt aktuell ganz besondere Fragen. Die erste Frage lautet natürlich - soll ich fliegen oder nicht?

In der öffentlichen Diskussion wird das Fligen zu Corona-Zeiten risikofrei dargestellt.
Wie in vielen öffentlichen Diskussionen wird auch hier auf die vielen Statistiken und vorbeugenden Maßmahmen wie, Abstand halten, Maskenpflicht und ständige Desinfektion hingewiesen.

Das ist die Theorie. Darauf habe auch ich mich verlassen und bin deshalb Anfang Juli von Wien nach Frankfurt/Main und zurück geflogen.

Heute sage ich Theorie und Praxis sind völlig anders. Die Vor- bzw Ansätze sind ok, aber im Flughafen und dann im Flieger sind diese kaum umzusetzen, sobald sich, trotz aller Vorkehrungen oder gerade deshalb, Menschenansammlungen bilden. In diesen Momenten wird dann immer auf die Selbstverantwortung der Menschen verwiesen. Die ist jedoch genau in diesen Momenten vergessen. Spätestens am Gate muss man feststellen, dass sich der Anstand kaum realisieren lässt. Die Gäste werden zwar in Gruppen aufgerufen, stehen dann aber doch alle schon vor dem Gate und "lauern" nur auf den Aufruf. Dazwischen gibt es immerwieder Gäste, die versuchen sich vorzeitig dazwischen zu mogeln. Dies wird zwar kontrolliert und funktioniert nicht, aber genau diese Gäste bleiben dann noch zusätzlich am Einlass stehen und verhängen diesen Künstlich. Jetzt könnte man natürlich sagen, es besteht ja Maskenpflicht. Hier bekommt man aber schnell den Eindruch die Maske hat nur Alibifunktion. Oft hängt die Maske irgendwo und irgendwie im Gesicht.

Hat man dann den mehr oder weniger "geordneten" Einlass geschafft steht man gleich wieder im "Finger" vor dem Flieger. Hier gibt es zwar Markierungen am Boden, aber auch die interessieren nicht jeden. Warum lässt man die Gäste nicht wirklich reihenweise einsteigen, damit sich hier keine künstlich erzeugte Engstelle bildet. Und dann noch in diesem engen "Schlauch", der sich bei entsprechenden Klima auch sehr aufheizt. Diese Engstelle ist unnötig und ließe sich gezielt  vermeiden.

Hat man es dann in den Flieger geschafft geht das Gerangel um die Plätze und um den Stauraum für das Handgepäck los. Trotz aller Vorsätze geht dann auch hier das Gerangel neu los und es bilden sich natürlich wieder Engstellen, wo sich die Menschen aneinander vorbeischieben. Abstand halten unmöglich. Das größte Problem ist das viele "Handgepäck", obwohl am Gate angeboten wurde, das größere Handgepäck kostenfrei einzuchecken, wurde diese Möglichkeit kaum genutzt. Würde dies mehr genutzt bzw. würde dies bestimmt, dann gäbe es sehr wahrscheinlich viel weniger Probleme beim Einsteigen. Auch die Regel, dass immer der Mittelplatz frei bleibt, wird nicht wirklich durchgängig eingehalten.

Endlich sitze ich am Platz, hab meine Maske auf und benutze das kleine Desinfektionstuch, dass ich beim Einstieg bekommen habe. Dann die größte Überraschung. Ich klappe das Tischen vor mir auf und alles trieft voller Kaffee. Soviel zum Thema konsequente Desinfektion. Dies lässt viele Rückschlüsse zu. Das Flugpersonal ist sehr bemüht und immer freundlich, aber insgesamt auch "machtlos".

Vor der Landung wird dann mehrmals durchgesagt, dass man sitzen bleiben soll, bis die eigene Reihe aufgerufen wird. Ok, aber was passiert, kaum ist das Anschnallzeichen erloschen stehen die Gäste auf und wollen los. Anscheinend haben es alle eilig. Nach einigen Aufrufen des Flugpersonals sitzen die Gäste wieder und man denkt jetzt geht es wohl besser. Falsch gedacht, die Fluggäste werden zwar reihenweise aufgerufen, aber trotzdem gibt es wieder Gerangel. Keiner denkt an Abstand, im Gegenteil. Das gleiche Bild dann im "Finger" und auf den engen Rolltreppen. Viele haben es eilig und überholen an den unmöglichsten Stellen, ohne auf Abstand zu achten.

Dann der Schlussspurt, das Gepäckband. Da es ja viel weniger Flüge gibt erwartet man doch mehr Platz am Band. Im Gegenteil, die Flüge werden an einigen Bänder so zusammengelegt, dass es vor den Bändern wieder Menschenansammlungen und Gedränge gibt. Diesmal aber mit Fluggästen aus ganz unterschiedlichen Destinationen. Völlig unnötig.

Dann haben wir endlich den Parkplatz und unser Auto erreicht. Ich bin froh, dass ich jetzt nicht noch mit den Öffis reisen muss.

Ach ja, dann waren da noch zwei Fragebogen, die am Platz lagen, die auszufüllen waren. Das wäre auch ok gewesen, aber letztendlich wurde dann nur ein Fragebogen und nur teilweise eingesammelt.

Alles in Allem bekommt man das Gefühl, dass vieles zwar gemacht wird, aber ohne den nötigen Ernst dahinter. Das spiegelt sich aber auch seit den Lockerungen generell wieder. Trotz der weiter bestehenden Empfehlungen, wie Abstand und Maske, hat  man das Gefühl, das interessiert nicht wirklich.

Letztendlich habe ich beschlossen auf Flüge zu verzichten, wenn es nicht wirklich erforderlich ist. Das ist mir meine und die Gesundheit einer Familoe wert. Am Flughafen und im Flieger habe ich vieles wie Abstand halten nicht mehr selbst im Griff. Auch wenn ich mich vielleicht nicht infiziert habe, möchte ich mich nicht unnötig einem erhöhten Risiko aussetzen. Ich freue mich dann eben auf den Flugurlaub im nächsten Jahr.

Inzwischen gibt es schon Meldungen über erhöhte Infektionszahlen durch Urlaubsrückkehrer. War das nicht zu erwarten?

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