VGT zum Weltmilchtag
Menschenfrauen säugen Kalb

- hochgeladen von Daniela Noitz
Wer in Baden an diesem Samstag unterwegs war, wunderte sich vielleicht über eine seltsame Aktion. Da waren Menschenfrauen, die Schläuche an die Brüste angeschlossen hatten. Diese führten zu einer Milchkanne und auf der anderen Seite stand ein Kalb, das von den Menschenfrauen mit Nahrung versorgt wurde.
Bizarr! Absurd! Verrückt!, konnte man von den Passant*innen hören, die diese Aktion sahen. Tatsächlich mag es uns bizarr, absurd und verrückt vorkommen. Da säugt eine Menschenfrau ein Kalb. Das geht doch nicht. Doch dabei handelt es sich um eine bloße Umkehrung der Verhältnisse. Denn nun ist es so, dass Kuhfrauen Menschen nähren. Die meisten von uns hängen quasi am Euter der Kuh und doch käme kaum jemand auf die Idee es als bizarr, absurd oder verrückt zu bezeichnen. Es ist schlicht normal, so normal, dass es uns anders merkwürdig erschiene, nämlich die Milch nicht zu trinken.
Allerdings gilt das nur im Verhältnis zwischen Kuh und Mensch. Bei fast jeder anderen Spezies käme es uns genauso absurd vor. Warum ist das so? Warum gilt gerade bei der Kuh nicht, was bei Hunden, Katzen, Pferden und all den anderen Säugetieren gilt? Nämlich, dass die Milch der Mutter - und die Säugetiere geben nur Milch, wenn sie Mütter sind - für das Baby ist und für niemanden sonst.
Auch die Milch der Kuhmama ist für ihr Kuhbaby gedacht, ist in Art und Zusammensetzung so, dass sie genau auf die Bedürfnisse dieses Babys abgestimmt ist, auf dass es wachse und gedeihe. "Stillen ist das Beste für Ihr Baby", sagt ein bekannter Hersteller von Babynahrung, und er hat recht. Doch gilt dieser Satz für alle Säugetiere. Hundemilch ist das Beste für Welpen, Pferdemilch das Beste für Fohlen, Rehmilch das Beste für Kitze und Kuhmilch ist das Beste für Kälber. So logisch es klingen mag, so wenig werden daraus die richtigen Schlüsse gezogen, denn trotzdem werden nach wie vor jedes Jahr Millionen von Kühen geschwängert, damit sie ein Kind gebären und damit Milch produzieren. Diese Babies werden ihnen sofort weggenommen, weil sie die für sie produzierte Milch nicht trinken dürfen, sondern ziemlich absurderweise der Mensch.
Ist das Kalb nun männlich, wird es auf eine weite Reise geschickt, wenn nicht gar gleich ermordet, weil es keine Milch gibt und deshalb für die Milchindustrie nichts wert ist. Darauf machten die Aktivist*innen vom VGT bei der zweiten Aktion aufmerksam, bei der, als Kälber verkleidete Menschen symbolisch ermordet wurden, als Mahnung an all das Leben, das herangezüchtet wird, bloß um es zu meucheln.
Was ist die Alternative, wenn wir Kühe nicht mehr ausbeuten wollen? Ganz einfach, der Umstieg auf pflanzliche Produkte, die es bereits in einer großen Vielfalt gibt.



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