Die Schmollner pflegen den Brauch der Zeche
Eine Zechkameradschaft ist eine Vereinigung junger unverheirateter Burschen, die Tradition und Kameradschaft verbinden.
MARIA SCHMOLLN. Die Zeche pflegt alte Brauchtümer, wie zum Beispiel das Landler tanzen und das Maibaumaufstellen. Der Name ,,Zeche‘‘ leitet sich von dem Brauch ab, sich die Wirtshausrechnung, auch genannt Zeche, unter den Mitgliedern der Zechkameradschaft zu teilen.
In früheren Zeiten verfügte im Bezirk Braunau noch jede Gemeinde über eine eigene Zechgemeinschaft. In Maria Schmolln gibt noch zwei traditionelle Zechen: Die Zeche Schweigertsreith und die Zeche Michlbach.
Der genaue Ursprung der Zeche Michlbach ist unklar. Das erste Zechfoto wurde 1910 aufgenommen. Die Zeche Michlbach besteht aus 22 aktiven Mitgliedern, die die Bräuche in Maria Schmolln pflegen. Die Mitgliedschaft bei der Zeche endet mit dem Motto ,,Bis die Hochzeit uns scheidet‘‘.
Ein Zech-Jahr besteht aus einigen Landlerauftritten zu verschiedenen Anlässen und dem Binden eines Palmbaumes von zirka sieben Metern Höhe für den Palmsonntag.
Alle vier Jahre, so auch im Jahr 2018, wird ein Maibaum traditionell händisch im Ortszentrum aufgestellt. „Es ist immer wieder eine lustige Veranstaltung mit vielen Attraktionen, wie Festumzug und diverse Landlerauftritten von anderen Zechen und Volkstanzgruppen“, erzählt Lehrlings-Redakteur und Mitglied der Zeche, Mathias Öller.
Eine einzigartige Tradition, die in den Orten Maria Schmolln und St.Johann am Walde noch gelebt wird, ist das ,,Maschkerer‘‘ gehen – ein alter Rauhnachtsbrauch, der immer in der letzten Rauhnacht am 5.Jänner stattfindet. Hier wird mit verschiedenen traditionellen Rollen das ,,Böse‘‘ aus dem Haus vertrieben. Wichtige Rollen sind zum Beispiel der Rauchfangkehrer, der Teufel, Kasperl, „de oidn Zwoa“ und der Guckkastenträger. Jedes Jahr wird in Maria Schmolln ,,Maschkerer‘‘ gegangen, die beiden Zechen Schweigertsreith und Michlbach wechseln sich hierbei jährlich ab. Um solche Bräuchtümer zu schützen, bestehen bis heute die Zechen, um auch für die Zukunft diese Traditionen weiterzuführen.
Von unserem Lehrlings-Redaktuer Mathias Öller.
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