Museum Zollhaus - Forum der Moderne - öffnet wieder seine Pforten

Die Laudatorin Katharina Köppl und der Künstler Karl-Heinz Brecheis.
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SIMBACH. Es ist ein großer Lichtblick und wieder ein Schritt zurück in die Normalität im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Am Sonntag eröffnete im Museum Zollhaus - Forum der Moderne - nach fünf Jahren wieder eine Ausstellung. Im Beisein zahlreicher geladener Gäste wurde die Ausstellung von Katharina Köppl eröffnet.

Im Mittelpunkt stehen diesmal die Werke des Simbacher Cartoonisten Karl-Heinz Brecheis. Warum man bei dem künstlerischen Neuanfang nach der Flutkatastrophe von dem bisherigen Ausstellungskonzept abwich, erläuterte die Laudatorin den Gästen. „Mit der Cartoonausstellung haben wir im Museum Zollhaus einen Schlenker in ein Metier vollzogen, das uns nicht vertraut ist, aber allseits große Freude bereitete. Dabei hat sich auch gezeigt, dass jeder seine eigene Sichtweise der Dinge hat. Wir wollten mit der Ausstellung etwas Freude und Heiterkeit ins Leben zurückholen", erklärte Köppl, die damit die tragischen Ereignisse durch die Jahrtausendflut meinte, bei dem auch das Museum sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Rund 200 großformatige Cartoons, Drucke und Spruchcartoons sind in der Ausstellung zu sehen. Über die gezeigten Arbeiten meinte Köppl: „Außer der politischen Karikatur, bespielt der anerkannte deutsche Satirezeichner alle Themenfelder mit der die menschliche Existenz in Berührung kommen könnte. Seine Arbeiten sind gezeichnete und meist komplexe Aktionsfelder, ja Kurzgeschichten mit Sprechblasentexten, die sich auf das Wesentliche reduzieren.

Dabei karikiert er vielmehr Alltägliches zu satirisch pointierten Darstellungen, die ein tiefes Verständnis fantasievoller Situationskomik verraten lassen." Leider sind in der Zeitschriftenwelt heute nur mehr wenige klassische Cartoons zu sehen, da laut Köppl das Multifunktionswerkzeug Handy es geschafft hat, die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Den Menschen fehlt heute nicht nur die Zeit, sondern mehr und mehr auch das Verständnis für Humoriges", bedauerte sie.

Auf zwei Etagen können nun ab sofort die Cartoons zu den Öffnungszeiten des Museums von dem Simbacher Künstler bewundert werden. Dass es künftig wohl so eine Ausstellung nicht mehr geben wird, erläuterte Brecheis in einer kurzen Ansprache. Nach seinen Worten gehen nämlich heute rund 90 Prozent der Cartoonzeichner dazu über, nur noch Schwarz-Weiß-Zeichnungen anzulegen und diese dann digital per Computer zu bearbeiten und einzufärben.", erklärte Brecheis.

Ein paar Anhaltspunkte zur richtigen Betrachtungsweise gab`s dann noch am Ende seiner Ausführungen: „Vermeiden sie bei Bildern, deren Pointe sie nicht erfassen, dass sie dies lauthals kundgeben. Wenn es mir bei einigen Bildern gelingt, ihnen ein bekennendes Lachen abzugewinnen, dann habe ich schon wieder recht gehabt."

Zur Person und den Erfolgen von Karl-Heinz Brecheis: Geboren wurde der Künstler am 26. Juli 1951 in Simbach und machte 1972 das Abitur am Tassilo Gymnasium. 1982 erwarb er ein Diplom im Fach Grafikdesign an der Fachhochschule in München. Anschließend lebte und arbeitete er in München als freiberuflicher Grafiker und Illustrator. Mitte der 1980er Jahre stellten sich die ersten nennenswerten Erfolge mit Veröffentlichungen von Cartoon in der Zeitschrift BUNTE ein.

1987 gewann Brecheis einen von der Zeitschrift QUICK initiierten Nachwuchscartoonisten-Wettbewerb. Der TOMUS-Verlag produziert von Brecheis in den folgenden zehn Jahren mehr als 20 Bücher und Cartoons. In den Jahren 1990/1991 wird der Simbacher zum wohl weltweit größten Cartooncontest, dem JOMIURI international Cartoon Contest nach Japan eingeladen und erhält dort mehrere Ehrenmedaillen. 1998 gewinnt er die goldene Feder bei dem von der Stadt Lübben/Spreewald ausgeschriebenen Grafikatur-Preises zum Thema "Tierisch gut".

2004 erhält er von der Paulaner Brauerei München, den Auftrag für den zwölften Paulaner-Künstler-Krug zu gestalten. 2005 und 2014 gewinnt der Cartoonist jeweils den Publikumspreis beim alljährlich stattfindenden deutschen Karikaturenwettbewerb in Dresden. Seit Ende der 1980er Jahre erschienen von ihm in loser Folge mehrere Bücher und auch Cartoonbände, die er zusammen mit anderen Satirezeichnern herausbrachte. Als freier Mitarbeiter von Printmedien war es unter anderem für HÖRZU, GONG, AUTO-BILD, BILD DER FRAU und der Süddeutschen Zeitung sowie mehreren regionalen Zeitungen tätig. Neben zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen waren seine Zeichnungen bereits in Hamburg, Augsburg, Bad Griesbach und in Bad Birnbach zu sehen.
Kurzerhand wurde die Ausstellung auch ins Sommerprogramm der Stadt aufgenommen. So findet am Sonntag, 19. August, um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt. Anmeldungen sind jederzeit bei der Stadtverwaltung unter den Telefonnummern 08571/606-53 oder 0175/7226619 möglich.

Die regulären Öffnungszeiten lauten: Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Die Ausstellung ist bis 6. Oktober im Museum Zollhaus zu sehen.

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Foto: Cityfoto
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