Braunauer Hobby-Schauspieler
Rollen in James Bond und Rosamunde Pilcher-Film

Beim Dreh von "The Two Gambits" in London. | Foto: Nicky Bruckner Photography London
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  • Beim Dreh von "The Two Gambits" in London.
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Herbert Forthuber war bereits in "James Bond – Ein Quantum Trost", in der Serie "Outlander", in Rosamunde Pilchers "Liebe ist die beste Therapie" und in "Hubert ohne Staller“ zu sehen. Im Interview spricht er über seine bisher herausforderndste Charakterdarstellung.

BRAUNAU (ebba). Herbert Forthuber ist in Uttendorf geboren und aufgewachsen, wohnt heute in Braunau und arbeitet als Prokurist bei doppler Schirme. Der 63-Jährige hatte seine erste kleine Sprechrolle 2010 in „Dahoam is Dahoam“ als Brauereibesitzer. Seitdem hat sich auf schauspielerischer Ebene viel bei ihm getan.

In welchen Filmen und Serien konnte man Sie bereits sehen?
Forthuber:
Das sind mittlerweile schon einige. Jede ergatterte Rolle ist ein Highlight. Besonders in Erinnerung bleiben „Outlander“, eine US-Fantasy-Serie, für die ich eine Woche in Schottland war. Schöne Rollen waren auch in „Hubert ohne Staller“, in „Aktenzeichen XY“ als Gerichtsmediziner und vor nicht allzu langer Zeit in Rosamunde Pilchers "Liebe ist die beste Therapie" – dafür war ich über eine Woche in Cornwall. Ich hatte eine sehr schöne Rolle als zwielichtiger Investor Adam Williamson. Der Film ist übrigens noch in der ZDF-Mediathek zu sehen. Und unvergesslich ist natürlich die Mini-Rolle in James Bond "Ein Quantum Trost". In Kürze läuft die erste Folge des englischen Krimi-Vierteilers "Finders Keepers". Da hatte ich eine schöne Rolle als dubioser Kunsthändler. Ich bin schon gespannt, wie's geworden ist.

Im Kostüm aus Rosamunde Pilcher. | Foto: privat
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Wie gelangt man an solche Rollen, in internationalen Film- und Fernsehproduktionen?
Das ist extrem schwierig und jede Buchung grenzt an ein Wunder. Ich habe eine Agentur in Wien und eine in London, die mich für Rollen vorschlagen und mittlerweile habe ich ein ganz ordentliches Präsentationsvideo mit Szenen, die ich gespielt habe, das macht es etwas einfacher. Die Konkurrenz ist aber unglaublich groß, alleine im Großraum London gibt es über 60.000 registrierte SchauspielerInnen.

Welche Rolle war Ihnen bislang die liebste?
Am allerliebsten ist mir immer die nächste Rolle. Super war auch jene als Pierre Garaud in "Der Vorname" im Theater Gugg in Braunau, für die ich sehr dankbar bin.

Und welche Charakterdarbietung hat Sie bisher am meisten gefordert?
Am schwierigsten war meine Hauptrolle in "The Two Gambits". Das war sehr emotional und berührend. Da gehst nach jeder Szene erst einmal raus und rauchst eine.

Wofür werden Sie in der Regel gerne gebucht? Welcher Charakter liegt Ihnen besonders?

Die dubiosen Geschäftsleute passen sehr gut zu mir. Ein bisserl verzweifelte oder chaotische Menschen liegen mir auch. (lacht)

Was macht Ihnen an der Schauspielerei besonders Spaß?
Das Erarbeiten mache ich sehr, sehr gerne. Wie ist der Charakter, den man spielt? Ich schreibe fiktive Lebensläufe, die sehr ins Detail gehen. Familienverhältnisse u.s.w. Man wird fast zum Psychologen und versucht herauszufinden, warum der Charakter in dem Moment was sagt oder tut und versucht, das so echt wie möglich, aber halt mit vorgegebenem Text, darzustellen. Ich hab‘ einen Coach in München – Suzanne Geyer – und einen Online-Coach in Los Angeles, die mir dabei helfen. Mein Coach Paul Duddridge sagt immer: „Alles muss echt sein, wenn ich dich beim Schauspielern erwische, dann fangen wir wieder von vorne an.“ Zur Untermalung verwendet er gerne amerikanische Kraftausdrücke, die aber nicht druckreif sind. Gemeint ist: Wenn es gespielt und nicht echt ist, ist es schlecht und unglaubwürdig.

Haben Sie Vorbilder?
Ich bin ein Fan der absolut natürlichen Darstellung, da ist zum Beispiel Tom Hanks weit vorne. Man fragt sich beim Zusehen: Spielt der oder redet der jetzt privat? Das ist das Ziel bei der Schauspielerei.

Pause am Set bei einem Dreh in München. | Foto: privat
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Welche Ambitionen und Ziele haben Sie noch im Bereich der Schauspielerei?
Dream Big. Meine Liste mit den großen Träumen liegt zu Hause gut versteckt in einer Schublade.

Sie konnten zuletzt eine Hauptrolle in einem britischen Kurzfilm ergattern. Worum geht es in „The two Gambits“? Und wen verkörpern Sie?
Es handelt sich um ein hochemotionales Familiendrama,. Sehr schwierige Vater-Kinder-Beziehungen, unterlegt mit thriller-ähnlichen Szenen. Meine Rolle ist Walter Kane, der mit dem Tod seiner Frau und mit der Entfremdung von seinen Kindern nicht zurecht kommt. Der 30-Minuten-Film durchläuft gerade Festivals in verschiedenen Ländern und hat unter anderem das Semi-Finale des San Francisco Arthouse Short Film Festivals erreicht.

Gratulation zu dieser Rolle! War sie fordernd?
Das war die bisher größte und anspruchsvollste Rolle für mich, die ich schlussendlich nach einigen Casting-Runden bekommen habe. Während des Drehs in London gab es oft Tränen. Es ging tief rein.

Foto: Brendon Bishop London

In Braunau geht das hartnäckige Gerücht um, dass Sie tatsächlich als neuer Bond-Bösewicht infrage kommen sollen. Ist da etwas dran?
Schön wär's. Ich habe über ein Seminar die Casterin kennengelernt, die seit über 20 Jahren jeden Bond-Film besetzt hat. Ich besteche sie mit österreichischer Schokolade zu Weihnachten. Mal sehen, ob's hilft. (lacht)

Mehr unter:
Trailer und Rezension zu "The two Gambits" & forthuber.info

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