Leserbrief aus Braunau
Uniformen im Hitlerhaus?

Der Einzug der Polizei ins Hitlerhaus wird teils stark kritisiert. | Foto: Daniel Scharinger/Archiv
  • Der Einzug der Polizei ins Hitlerhaus wird teils stark kritisiert.
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Ein Leserbrief zum Einzug der Polizei Braunau in Hitlers Geburtshaus.

"Die Entscheidung einer polizeilichen Nachnutzung des Hitlerhauses in Braunau, Salzburger Vorstadt 15, haben schlussendlich drei Personen in Wien getroffen. Es wurden weder unsere Stadtpolitiker, geschweige denn die Bevölkerung von Braunau gefragt. Das Innenministerium hat die Meinung der Bürger nicht interessiert. Einzig und allein der „Diskurs Hitlerhaus“, Herr Kotanko von den Zeitgeschichtetagen, und der Film „Wer hat Angst vor Braunau“ haben sich kritisch mit der geplanten polizeilichen Nachnutzung auseinandergesetzt und versucht, ein Überdenken dieser Entscheidung von der Politik herbeizuführen.

Die vier politischen Parteien der Stadt Braunau haben dazu geschwiegen, und diese Entscheidung des Innenministeriums ohne Widerspruch akzeptiert. Wovor haben unsere gewählten Mandatare Angst? Vor dem Innenministerium? Vor den Bürgern, die sie gewählt haben? Interessant dazu: Die letzte Wahlbeteiligung lag nur noch bei 53 Prozent.
Wir schätzen die Polizei über alles, sind sehr froh, dass diese Behörde in Österreich so ausgezeichnet arbeitet, glauben aber, dass die Lage der Polizeistation aus Einsatzgründen im Innenstadtbereich nicht gut geeignet ist, und, dass an diesem geschichtsträchtigen Ort keine Uniformen vorkommen sollen.

Innenminister Karner hat vor kurzem in einem Fernsehbericht dargestellt, wie großartig im Regierungsprogramm die Gedenkkultur und die Gedenkarbeit mit den nötigen Geldmitteln ausgestattet ist. Besonders wurde in diesem Zusammenhang die neue Gedenkstätte Gusen hervorgehoben, die nur deshalb so gut funktioniert hat, weil die lokale Bevölkerung von Beginn an eingebunden wurde. Wo bleibt das demokratische Recht der Braunauer Bürger?
In diesem Leserbrief wollen wir noch gar nicht auf die internationale Kritik eingehen, die bereits in vielen Pressestatements die polizeiliche Nachnutzung in Frage stellt.

Für die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung am 12. Dezmber im Schloss Ranshofen haben wir folgendes Anliegen: die Mandatare als unsere gewählten Vertreter mögen, jeder für sich, unabhängig von den immer wieder vorgeschobenen Gesetzen und Paragrafen, ihre persönliche Haltung über die Nachnutzung des Hitlerhauses kundtun. Der Verein „Yad Vashem“ möchte der Stadtgemeinde Braunau seine Wanderausstellung „Die Gerechten – Courage ist eine Frage der Entscheidung“ als dauerhaftes Geschenk übergeben. Sollte sich eine Mehrheit gegen die polizeiliche Nachnutzung aussprechen, müsste anschließend eine Delegation aus Braunau das Gespräch mit dem Innenministerium suchen. Sehr geehrte Mandatare, bitte habt Zivilcourage und den Mut, eure persönliche Stellungnahme abzugeben! Die Braunauer Bürger haben sich das verdient."

Von Herta und Berndt Blamauer
aus Braunau


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