"Ohne Bienen gibt es keine Natur"

MINING (höll). Seinen Garten hat Christian Huber "komplett umgerissen", wie er selbst sagt. Sträucher, die nur kurz oder garnicht blühten, hat er kurzerhand durch Beerensträucher ersetzt: "Ich achte darauf, dass immer etwas blüht oder Früchte trägt. Davon haben nicht nur meine Honigbienen etwas, sondern auch die Vögel und die Wildbienen", erklärt der Mininger. Huber ist Neuimker. Vor fünf Jahren hat er sich seinen ersten Bienenstock zugelegt. Heute sind es bereits zehn. "Damit reicht es jetzt aber auch. Zehn Stöcke sind Arbeit genug", schmunzelt er. 

Die Faszination für Bienen ist Huber in die Wiege gelegt: "Mein Opa war Imker. Als Kind war ich immer bei den Bienen. Ich kann mich noch erinnern, dass wir kaum etwas vom Honig essen durften. Der war viel zu wertvoll und wurde verkauft. Aber das Entdeckelungswachs (Anm. d. Red.: damit versiegeln Bienen ihre vollen Waben) durften wir auszuzeln", erinnert sich Huber an seine Kindheit zurück. 

"Es ist mehr als nur Honigproduktion"
Der Mininger sieht die Imkerei nicht als Erwerbstätigkeit – für ihn ist Imkerei mehr als nur Honig zu produzieren: "Die Ausbeute an Honig ist für mich nicht vorrangig. Es ist mir wichtiger, etwas für die Natur zu tun. Das sind wir unseren Kindern einfach schuldig. Und: Ohne Bienen wird es in Zukunft keine Natur mehr geben." Seit Huber die Bienen in seinem Garten mitten in einer Wohnsiedlung hat, hat sich die Natur ringsum positiv verändert: "Die Nachbarn berichten, dass ihre Obstbäume und Beerensträucher deutlich mehr Früchte tragen. Das freut mich natürlich."

Bald auch Bienenluftinhalation
In seinen zehn Stöcken leben rund eine halbe Million Bienen und jede einzelne davon ist Huber wichtig: "Bienen sind faszinierende Lebewesen. Ich staune jeden Tag wieder und lerne jeden Tag dazu." Blüten-, Wildblüten- und Waldhonig produzieren Hubers Bienen – natürlich gänzlich ohne Zusatzstoffe. Dazu stellt er ein oder zwei Stöcke auch mal in die Au: "Wir haben das Glück, dass wir in einer noch intakten Landschaft am Rande eines Naturschutzgebietes leben. Das nutzen wir auch aus." In Zukunft hat der Mininger Neuimker noch viel vor. Bald möchte er Bienenluftinhalation anbieten: "Bienenluft das Urprodukt direkt von unseren Bienen, das duftet und tut gut. Mit Schläuchen wird die Luft direkt aus dem Bienenstock inhaliert. Das kann heilend auf die Atemwege wirken, entspannt und kann auch bei Allergien helfen", erklärt Huber. Dazu will er mit einem Hausarzt zusammenarbeiten und eine Inhalationshütte bauen.

Es gibt aktuell einen Trend zum Imkerdasein: "Es werden viele Kurse angeboten. Falls jemand also Imker werden möchte, dann würde ich einen solchen Kurs empfehlen", so Huber. Je nach Anbieter dauert ein Kurs etwa 30 Stunden. Rund 1000 Euro muss man als Startkapital investieren: "Drei Stöcke und ein wenig Ausrüstung und Zubehör, dann geht´s schon los."

Alle Infos zu Imker Huber finden Sie unter www.heimat-honig.at