141 für hausärztlichen Notdienst wählen

Das HÄND-Modell gibt es im Bezirk seit April. Das Rote Kreuz sucht immer wieder Fahrer für den Arzt.

BEZIRK (penz). Am 1. April 2016 wurde der ärztliche Bereitschaftsdienst vom Sprengelsystem auf das HÄND-Modell umgestellt (Das Kürzel HÄND steht für "Hausärztlicher Notdienst"). Der HÄND ist täglich von 19 bis 7 Uhr und an Wochenenden sowie Feiertagen von 7 bis 7 Uhr unter 141 erreichbar. "Gedacht ist der von den Hausärzten und dem Roten Kreuz organisierte Visitendienst für akut auftretende und nicht lebensbedrohliche Krankheiten und Verletzungen, die keinen Aufschub dulden und bei denen die Mobilität nicht mehr gegeben ist", fasst Rot-Kreuz Bezirksstellenleiter Herbert Markler zusammne. Der diensthabende Arzt klärt erst am Telefon mit dem Patienten die Lage ab. Bei Kontrollen, kleineren oder chronischen Beschwerden sollen sich Betroffene zu den regulären Ordinationszeiten an ihren Hausarzt wenden. Kann eine Behandlung aber nicht mehr warten, wird der Arzt von einem Rotkreuz-Mitarbeiter zum Patienten gefahren. Der HÄND-Arzt führt alle notwendigen Akutmedikamente mit.

Drei Ordinationen geöffnet

Bei Verdacht auf ein lebensbedrohliches Krankheitsbild wird vom Disponenten, der den Anruf entgegennimmt, nicht der HÄND, sondern der Notarzt entsandt. Für mobile Patienten gibt es geöffnete Hausarzt-Ordinationen. An Wochenenden und Feiertagen haben immer drei Ordinationen von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Die jeweils aktuellen Infos, welche Ordination geöffnet hat, gibt es ebenfalls unter der Rufnummer 141. In lebensbedrohlichen Fällen gilt weiterhin der Notruf 144.

HÄND-Fahrer gesucht

Im Bezirk wurden von den beiden HÄND-Systemen am Standort Braunau und Mattighofen 2.106 Visiten durchgeführt und dabei 43.675 Kilometer zurückgelegt. Seitens des Ärztenotrufes 141 sind fast 4.215 Patientenvermittlungen zu den Visitenärzten durchgeführt worden. Zudem wurden 8.610 Ordinationsauskünfte gegeben. (Stand: 31.12.2016)
Das Rote Kreuz sucht immer wieder freiwillige Mitarbeiter für den HÄND, die den Fahrdienst übernehmen. Voraussetzung sind lediglich ein Führerschein der Klasse B mit entsprechender Fahrpraxis, sowie die entsprechende körperliche und geistige Eignung. Der Erste Hilfe Kurs darf nicht älter als ein Jahr sein, ansonsten gilt es diesen aufzufrischen. Innerhalb des ersten Jahres muss auch ein Seminar über die Geschichte des Roten Kreuzes absolviert werden. "Jeder Rot-Kreuz-Mitarbeiter muss dieses Seminar besuchen, damit man das große Ganze besser versteht", sagt Markler. Zudem ist eine entsprechende Lenkerberechtigung und eine Geräteschulung erforderlich. "Die Lenkberechtigung zielt vor allem auch auf Blau-Fahrten ab", ergänzt er. Neben zwei Fahrten mit dem HÄND als Praktikant, rät es sich auch einen Schnupperdienst bei den Sanitätern mitzumachen. Damit man auch diese Abläufe besser versteht, so Markler.