Lochner Psychologin rät
"Ängste vor dem Schulstart besprechen"

- Rund 1.500 Kinder aus dem Bezirk Braunau gehen am 11. September den ersten Tag in die Volksschule.
- Foto: Panthermedia.net/Kenzon
- hochgeladen von Elisabeth Latzelsberger
Die Schule beginnt am 11. September. Gerade für die rund 1.500 Schulanfänger im Bezirk Braunau kann das herausfordernd sein.
LOCHEN, BEZIRK. "Versagensängste oder soziale Ängste spielen dabei oft eine große Rolle: Das Wichtigste ist, die Angst zu benennen und nicht zu beschwichtigen", erklärt Stina Nordström. Sie ist Psychologin und führt ihre Praxis in Lochen am See. Nordström empfiehlt, auf die Ängste einzugehen und offen mit den Kindern darüber zu sprechen. Alles schönreden hält sie für wenig sinnvoll: "Es ist gut, auch die ungewissen Dinge zu besprechen. Es muss nicht immer alles schön sein. Was, wenn die Lehrer überhaupt nicht nett sind oder dem Kind die Schule nicht gefällt?"
Gemeinsam mit dem Kind vorbereiten
Um den Einstieg ins Schulleben zu erleichtern, rät die Psychologin, den Kindern Sicherheit in Form von Wissen zu geben. "Man kann zum Beispiel noch in den Ferien zusammen mit dem Kind zur Schule gehen oder sich auf dem Schulgelände verschiedene Szenarien ausdenken und mit dem Kind besprechen." Wenn man schon weiß, welche Kinder zusammen in eine Klasse kommen, kann es auch hilfreich sein, ein paar von ihnen zu sich einzuladen, damit bereits vor dem Schulbeginn Bekanntschaften geschlossen werden. Nordström empfiehlt, die Vorbereitungen auf die Schule wie den Schuleinkauf zusammen mit dem Kind zu erledigen. Auch die Jause sollte man mit dem Kind zubereiten.
"Mein Appell an alle Eltern: Hört euren Kindern bei Problemen oder Sorgen zu!", Stina Nordström
Angst bei Jugendlichen
Sorgen können aber auch bei Jugendlichen auftreten. Nordström schlägt vor, das Lernen vor dem Schulbeginn in den Alltag einzubauen: "Man kann zum Beispiel Serien auf Englisch schauen." Wenn Jugendliche Probleme haben, ist es für Nordström ratsam, dass sie sich selbst damit befassen. "Sie sollen eigene Strategien zur Problemlösung entwickeln. Als Elternteil ist es wichtig, nicht immer gleich Lösungsvorschläge zu bringen. Besser ist es, zu fragen: ,Wie kann ich dir helfen?'"
Hilfe suchen
Um der Angst vor dem Schulbeginn entgegenzuwirken, rät Nordström, sich ausreichend mit den Befürchtungen der Kinder zu beschäftigen. Das kann durch Reden oder durch Hilfsmittel wie Mitmachbücher geschehen. Wenn die Probleme nicht mehr allein durch die Eltern gelöst werden können, sollen sich diese zuerst an die Schule wenden. Hilft auch das nichts, gibt es professionelle Einrichtungen wie das Kinderschutzzentrum oder die Familienbetreuung.
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