Die Natur ist kein Mistkübel!
Bürgermeister verärgert über ungeniertes Verhalten

Sogar auf Kinderspielplätzen, wie hier in Braunau, bietet sich oft ein verheerendes Bild. | Foto: Stadtamt Braunau
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  • Sogar auf Kinderspielplätzen, wie hier in Braunau, bietet sich oft ein verheerendes Bild.
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Illegale Müllablagerungen lassen Bauhofmitarbeiter immer öfter zu Detektiven werden.

BEZIRK BRAUNAU (ebba). Zehn Altstoffsammelzentren betreibt der Bezirksabfallverband im Bezirk Braunau. Trotz dieser Angebotsdichte finden offenbar immer noch nicht alle den Weg dort hin und „entsorgen“ ihre Abfälle illegalerweise in Wäldern, Wiesen oder entlang von Straßen. Zu Lasten der Umwelt und zum Ärger der Bauhofmitarbeiter in den Gemeinden, die diesen Müll dann entfernen müssen.

„Es ist schlimm! Im Bereich des Rückhaltebeckens in Teichstätt werden mindestens drei Mal die Woche neue Säcke abgelegt. Oft werden Müllsäcke sogar über eine längere Strecke einfach ausgeleert. Ich verstehe es nicht. Wir haben ein Altstoffsammelzentrum, die Müllabfuhr kommt regelmäßig. Wir bieten so viel an und doch verhalten sich die Leute so ungeniert“, ärgert sich Lengaus Bürgermeister Erich Rippl. Er habe schon überlegt, Wildkameras zu installieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Der illegal entsorgte Müll wird natürlich immer wieder durchsucht. „Doch das geht nicht immer“, erklärt Rippl. Bei verschmutzten Windeln und verbrannten Wildgerichten im Müll wird dieses Unternehmen nämlich zur Ekel -Tortur für die Bauhofmitarbeiter. Erst einmal habe man eine Adresse im Müll gefunden und dies dann auch angezeigt.

Hohe Kosten

Drei Mal pro Woche muss der Wirtschaftshof Braunau ausrücken, um Straßenränder, Parks, Spielplätze, Grünanlagen, Rad- und Gehwege von achtlos weggeworfenen Abfällen zu befreien. Dafür wendet der Wirtschaftshof rund 1.100 Arbeitsstunden jährlich auf. Dies entspricht rund 42.000 Euro an Kosten, die letztendlich als Steuerzahler wir alle tragen müssen – für die Faulheit, Gleichgültigkeit und den Mangel an Umweltbewusstsein einiger.

Die Abfälle sind zudem ein ernstes ökologisches Problem, da unter anderem Mikroplastik und Giftstoffe in die Umwelt gelangen. Gefährlich ist das speziell auch für Tiere, die die Stoffe bei der Futtersuche aufnehmen.
Müll achtlos wegzuwerfen, kann teuer werden: Die Mindeststrafe dafür liegt laut Bundesabfallgesetz bei 450 Euro.

„Haben schon viele erwischt“

Auch in Uttendorf kann der Bürgermeister ein Klage-Lied singen: „In Richtung Mauerkirchen, im Waldbereich, finden wir etwa zwei Mal die Woche mehrere Säcke vor. Hauptsächlich handelt es sich um Hausmüll. Aber auch Tapeten, Bodenbeläge, Bierdosen und gebrauchte Windeln werden hier einfach so entsorgt“, erzählt Josef Leimer. Auch er versteht nicht, warum sich die Leute so unverschämt und der Natur gegenüber respektlos verhalten. „Entweder sind das Leute, die noch immer nicht gecheckt haben, dass es Altstoffsammelzentren gibt. Oder die produzieren derart viel Müll, dass sie damit überfordert sind“, mutmaßt der Bürgermeister.

Erwischt habe man in Uttendorf schon einige Müllsünder. Denn auch hier werden die illegalen Müllablagerungen nahezu detektivisch durchsucht. „Wir bestellen die Leute dann her zu uns aufs Gemeindeamt. Manchen ist das Ganze dann ziemlich peinlich. Andere wiederum reagieren mit Beschimpfungen. Pro Sack verlangen wir dann von den Müllsündern 100 Euro.“ Leimer hofft, dass sich die Situation mit der Einführung des gelben Sackes verbessern wird.

Gelber Sack ab 2023

Als einer der letzten Bezirke in Österreich bekommt nun auch Braunau den gelben Sack. Schon im Herbst diesen Jahres soll mit der Verteilung begonnen werden. Ab 2023 wird der Verpackungsmüll (Raschelfolien und Plastikverpackungen) dann – wie der Restmüll – vor der Haustüre abgeholt. Entweder in einem Vier- oder Sechs-Wochen-Rhythmus. Jeder Haushalt erhält Erstausstattungssäcke, Nachschub kann man sich in den Altstoffsammelzentren holen. Die Säcke werden nach der Abholung in eine Sortieranlage gebracht. Dort werden verwertbare Kunststoffverpackungen maschinell vor- und händisch nachsortiert.

Mit Einführung des gelben Sackes erhofft man sich, den Restmüll zu minimieren. Noch immer landen darin viele Bio- und Verpackungsabfälle. Die farbigen Säcke sollen Erleichterung bringen und auch jene zum Trennen motivieren, die das bisher noch nicht gemacht haben.

ZUR SACHE:

In vielen Gemeinden des Bezirkes Braunau werden heuer wieder Flurreinigungsaktionen organisiert. Ob Vereine, Schulklassen, Freundesrunden: Melden auch Sie sich an bei Ihrer Gemeinde, dem Bezirksabfallverband oder unter huistattpfui.at. Teilnehmer erhalten gratis Sammelsäcke und Handschuhe.

Bereits angemeldete Flurreinigungsaktionen im Bezirk Braunau:
Volksschule Aspach: 7. März bis 8. April 2022
Volksschule Uttendorf: 14. März bis 29. April 2022
ÖVP Mattighofen: 19. März 2022
FPÖ Feldkirchen bei Mattighofen: 26. März 2022
Gemeinde Lengau: 26. März 2022
Gemeinde Lochen am See: 26. März 2022
Gemeinde Höhnhart: 26. März 2022
Stadt Braunau am Inn: bis 30. April 2022
Kinderfreunde Braunau: 31. März bis 3. April 2022

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