Tradition und Brauchtum
Der Maibaum und alles was dazu gehört

Die Landjugend Neukirchen an der Enknach, beim händischen Aufstellen des Maibaumes. | Foto: Fabian Beinhundner
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  • Die Landjugend Neukirchen an der Enknach, beim händischen Aufstellen des Maibaumes.
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Der Mai wurde in vielen Gemeinden im Bezirk Braunau mit dem Aufstellen eines Maibaums begrüßt. Doch warum das Ganze überhaupt?

BEZIRK BRAUNAU. Wenn das Wort Maibaum fällt, werden die Mitglieder der Landjugend im Bezirk Braunau hellhörig. Sie setzen sich gegen das Vergessen der ländlichen Kultur ein. Darum veranstalten auch zahlreiche Ortsgruppen ein Maibaumfest. Angefangen beim Fällen über das Schmücken mit Kränzen, dem Bewachen und schlussendlich dem Aufstellen, kümmern sich die Mitglieder um alles, was dazugehört.

Auf keinen Fall die Polizei alarmieren

Zu den schwierigsten Aufgaben zählt das Stehlen des Baums. Die Regeln dafür sind unterschiedlich und werden in der digitalen Maibaumlandkarte der Landjugend OÖ genau dargestellt. Im Großteil des Bezirks gilt etwa: Der Baum darf nur in den drei Nächten vor dem eigentlichen Aufstellen gestohlen werden. Damit der Diebstahl gilt, muss er mindestens eine Baumlänge getragen werden. Grundsätzlich gilt der Vertrauensgrundsatz: Jede Gruppe, die einen Baum aufstellt, kann davon ausgehen, dass sich die Diebe an den jeweiligen Lokalbrauch halten. Weiters darf auf keinen Fall die Polizei eingeschaltet werden. Maibaumdiebstahl ist Brauchtum und unterliegt den jeweiligen Brauchtumsregeln. Bei erfolgreichem Diebstahl wird der Baum mit Getränken und/oder einer Jause für die Diebe ausgelöst. Viele der Gruppen sind aber auch froh darüber, wenn der Baum gestohlen wird. Laut dem Bezirksleiter der Landjugend Braunau, Fabian Beinhundner, muss die Diebesgruppe nach erfolgreichem Abluchsen des Baums beim Aufstellen unterstützen. Letztendlich entscheidet aber das jeweilige Verhandlungsgeschick über die Auslösesumme. "Beim Stehlen stehen der Austausch und die Geselligkeit im Vordergrund." Wenn der Baum aber erst einmal aufgestellt ist, darf er nicht mehr entwendet werden. Für Beinhundner ist daher klar: „Die Tradition ist für die Orte im Bezirk ein großer Vorteil. Mit dem Aufstellen des Maibaums tut sich etwas in der jeweiligen Ortschaft.“

Nachbarschaft feiert Maibaumfest

Das "Maibaumkraxeln" wird in vielen Gemeinden nicht mehr durchgeführt. "Die Anmeldungen gingen jedes Jahr weiter zurück. Für ein bis zwei Kinder diesen Aufwand zu betreiben, zahlt sich einfach nicht aus", so Beinhundner. Maibäume werden aber nicht nur von der Landjugend aufgestellt – auch private Gruppen halten das Brauchtum hoch. So etwa eine Gruppe in Frauenstein in der Gemeinde Mining. Sie begannen vor drei Jahren aus "Jux und Tollerei" damit. Da dies in der Nachbarschaft so gut angekommen ist, wird nun seit 2020 jedes Jahr aufs Neue ein Baum aufgestellt und davor von einer immer größer werdenden Gemeinschaft geschmückt, die dann auch entsprechend feiert.

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