Eggelsberg führt bei Finanzkraft

"Unsere Gemeinde verfügt über hervorragende Angestellte und Mitarbeiter und ist sehr straff organisiert", so Bürgermeister Christian Kager. | Foto: Gemeinde Eggelsberg
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  • "Unsere Gemeinde verfügt über hervorragende Angestellte und Mitarbeiter und ist sehr straff organisiert", so Bürgermeister Christian Kager.
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BEZIRK (ah).

Die Marktgemeinde Eggelsberg ist die finanzstärkste Kommune im Bezirk Braunau. Das geht aus einem Bericht von „Public“, dem österreichischen Gemeindemagazin, hervor. In deren Auftrag analysierten Experten des Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) die Bonität aller 2.354 Gemeinden Österreichs. Die besten 250 wurden gelistet. Demnach führen die Gemeinde Reith bei Kitzbühel (T) und St. Johann im Pongau (S) das Ranking an. Aus Oberösterreich haben es nur zwölf unter die besten 250 geschafft. Aus dem Bezirk Braunau sind es mit Eggelsberg (Gesamtrang 39, Note 1,33), Pfaffstätt (Gesamtrang 233, Note 1,8) und Schalchen (Gesamtrang 244, Note 1,83) gar nur drei Gemeinden. Oberösterreichsieger ist St. Florian mit Platz 16 (Note 1,24). Die Freude ist bei Eggelsbergs Bürgermeister Christian Kager natürlich groß. „Wir machen nur dann etwas, wenn wir es uns leisten können. Ich habe eine sehr konservative Einstellung zu Bankgeschäften. Man darf, wenn man öffentliche Gelder verwaltet, nicht den Verlockungen des Geldes erliegen", sieht der Ortschef nur einige der vielen Gründe für den hohen Bonitätswert der Gemeinde. In Eggelsberg sind mehr als 100 Betriebe angesiedelt, in denen 1.800 Personen Arbeit finden. „Nach Eggelsberg pendeln mehr Menschen zur Arbeit, als umgekehrt.“, so Bürgermeister Kager. Die im Bonitätsranking ausgewiesenen Gemeinden haben eine sehr gute Finanzkraft. Nach Auskunft des Oö. Gemeindebundes liegt diese in Eggelsberg etwa bei 1.573 Euro und in Pfaffstätt bei 1.348 Euro pro Einwohner. Die geringsten Bonitätswerte findet sich in der Studie in Kärnten und Oberösterreich. Die Ursachen liegen in der geringeren Finanzkraft, strukturellen Problemen aufgrund schrumpfender Bevölkerungszahl und den sehr hohen Transferzahlungen an das Land. „Unsere Gemeinden zahlen den zweithöchsten Wert für die Gesundheit. Mit 305 Euro je Einwohner leisten sie für den Sozialbereich am meisten“, so Johann Hingsamer, Präsident des Oö. Gemeindebundes. In Oberösterreich tragen die Gemeinden den Aufwand in den Pflegeheimen nach Abzug von Pension, Pflegegeld und Pflegefonds alleine. Auch die Mindestsicherung sei alleinige Leistung der Gemeinden. In anderen Bundesländern gibt es hier unterschiedliche Kostenteilungen. Hingsamer betont auch, dass die Gemeinden aus dem Finanzausgleich unterschiedlich bedient werden. „Würden die Oö. Gemeinden das erhalten was etwa eine Gemeinde in Salzburg bekommt, würden wir besser abschneiden“, bedauert Hingsamer die Situation. Landesrat Max Hiegelsberger dazu: "Natürlich wäre es wünschenswert, würden sich noch mehr Gemeinden unter den Top 100 befinden. In den vergangenen Jahren wurden auch viele Schritte gesetzt, um die Finanzsituation der Gemeinden zu verbessern. Die Zahl der Abgangsgemeinden ist von 298 im Jahr 2010 auf 148 im Vorjahr gesunken." Der Vergleich mit anderen Bundesländern sei schwierig. Die Transferleistungen würden auf dem Solidaritätsprinzip beruhen. Finanz- und strukturschwache Gemeinden würden hierbei besonders unterstützt. "Es geht schließlich darum, dass die Bürger nicht benachteiligt werden, weil sie in einer strukturschwächeren Gemeinde leben", so Hiegelsberger weiter. Im Ranking oben angesiedelt sind viele Gemeinden zwischen 2.501 und 5.000 Einwohnern. Der Grund dafür ist, dass Gemeinden bis 1.000 Einwohnern tendenziell finanzschwach sind, jedoch aufgrund struktureller Probleme meist hohe Ausgaben je Einwohner aufweisen. Gemeinden über 10.000 Einwohner sind grundsätzlich finanzstärker, tragen jedoch hohe Transferlasten an die Länder und indirekt an die kleineren Gemeinden. Die Bonität und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hängt von einer Vielzahl von Faktoren wie der Wirtschaftskraft, dem primären Finanzausgleich, der demografischen Entwicklung, den Transferlasten aber auch vom Gemeindemanagement ab.

Die zwölf Gemeinden mit der höchsten Bonität in Oberösterreich:
(Quelle: public, das österreichische Gemeindemagazin)

1. St. Florian (1,24)
2. Eggelsberg (1,33)
3. Reichersberg (1,37)
4. Dietach (1,58)
5. Aurolzmünster (1,71)
6. Sattledt (1,72)
7. Eggendorf/Traunkreis (1,77)
8. Geinberg (1,79)
9. Steinhaus (1,8)
10. Pfaffsätt (1,8)
11. Schalchen (1,83)
12. Wilhering (1,84)

"Unsere Gemeinde verfügt über hervorragende Angestellte und Mitarbeiter und ist sehr straff organisiert", so Bürgermeister Christian Kager. | Foto: Gemeinde Eggelsberg
Viele Pendler kommen täglich nach Eggelsberg. | Foto: Marktgemeinde Eggelsberg
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