Aufregung rund ums Lochener Strandbad
Einlass nur noch mit Karte möglich

Mit Bargeld allein kommt man hier nicht weiter. | Foto: Gemeinde Lochen am See
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  • Mit Bargeld allein kommt man hier nicht weiter.
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Ein neues Zutrittssystem zum Strandbad Gebertsham in Lochen am See erntet viel Kritik. Der Bürgermeister erklärt, was die Umstellung notwendig machte.

LOCHEN AM SEE (ebba). Ein Facebook-Posting der Gemeinde Lochen am See vom 15. Mai ließ die Wogen unter den Besuchern des beliebten Strandbades in Gebertsham hochgehen. Es wurde darüber informiert, dass ab dem 15. Mai ein neues Zutrittssystem im Lochener Strandbad aktiv sei: Täglich, von 9 bis 19 Uhr, ist der Zutritt kostenpflichtig und kann nur noch bargeldlos, also mit Bankomat- oder Kreditkarte, oder mittels einer Saisonkarte für das Strandbad passiert werden. Der Eingangsbereich werde zudem videoüberwacht.

Prompt hagelte es Negativ-Reaktionen. Eltern kritisierten, dass ihre Kinder noch gar keine Bankomatkarte hätten. Einige User beharrten auf ihr Recht, weiterhin mit Bargeld bezahlen zu dürfen, sprachen von einem „Überwachungs-Strandbad“ und drohten, das Bad nicht mehr besuchen zu wollen.

Personalmangel und Kostenfrage

Die BezirksRundSchau hat daraufhin bei Bürgermeister Alfred Scherr nachgefragt, welche Intention hinter dem neuen Zutrittssystem steckt. Er erklärt: „Die Entscheidung, dieses Zutrittssystem zu installieren, hängt damit zusammen, dass wir kein Personal mehr für die Kassa finden konnten. Wir hätten hier von Mai bis September mindestens drei Leute gebraucht, die sich abwechseln. Und das erwies sich als erfolglos. Das neue Zutrittssystem funktioniert nur mit Bankomat- oder Saisonkarte, da ein Kassenautomat mit Bargeldfunktion aufwendiger zu bedienen und vor allem dreimal so teuer gewesen wäre“, so Bürgermeister Alfred Scherr.

Er versteht die Aufregung nicht ganz. „Ich denke, dass heutzutage so gut wie jeder im Besitz einer Bankomatkarte ist. Und so junge Kinder, die noch keine besitzen, ohnehin nicht ohne ihre Eltern ins Strandbad kommen.“ Jene Besucher, die ein bargeldloses Zahlungssystem nicht nutzen möchten, seien herzlich dazu eingeladen, eine Saisonkarte im Gemeindeamt zu erwerben. „Diese sind bis 31. Mai noch um 20 Prozent ermäßigt und können gerne bar bezahlt werden. Unsere Saisonkarten sind durchaus günstig. Kinder zahlen beispielsweise 17,60 Euro. Mit viermal baden gehen hat man die Jahreskarte also schon wieder herinnen“, betont Scherr.

„Natürlich ist ein System nie perfekt und müssen im Alltag oft Kompromisslösungen gefunden werden. Wir sind für konstruktive Verbesserungsvorschläge und Anregungen sehr dankbar und wünschen allen Badegästen einen sonnigen, erholsamen Sommer“, reagiert die Gemeinde Lochen auf die Kritik auf Facebook. Bürgermeister Scherr ergänzt: „Ende der Saison werden wir das Ganze evaluieren, uns alle Anregungen und Beschwerden anschauen. Aber ich denke und hoffe, dass sich die Aufregung schnell legen wird und die Leute sehen, dass es so kompliziert nicht ist. Für uns war es die beste Lösung, um den Weiterbetrieb des Strandbades gewährleisten zu können.“

Von 19 bis 9 Uhr Eintritt frei

Die Videoüberwachung hängt mit einem barrierefreien Zugang zusammen. Um zu verhindern, dass illegalerweise gleich zehn Leute am Stück durchlaufen, wenn sich die Tür für bis zu sieben Sekunden öffnet, wurde die Überwachung installiert, erklärt der Bürgermeister.

Das neue Zutrittssystem ist täglich im Zeitraum von 9 bis 19 Uhr aktiv. Davor und danach ist der Zutritt offen und kostenfrei.

Die Saisonkarten-Preise im Überblick:

Erwachsenen-Saisonkarte: 55 Euro, bis 31. Mai ermäßigt 44 Euro
Kinder-Saisonkarte (sechs bis 14 Jahre): 22 Euro, bis 31. Mai ermäßigt 17,60 Euro
Saisonkarte ermäßigt (Schüler, Studenten, Lehrlinge, Menschen mit Beeinträchtigung, Präsenz-/Zivildienst bis maximal 26 Jahre mit Ausweis): 33 Euro, bis 31. Mai ermäßigt 26,40 Euro
Familien-Saisonkarte (für Eltern mit Kindern bis 14 Jahre): 82 Euro, bis 31. Mai ermäßigt 65,60 Euro

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