Rotes Kreuz Braunau
Erste Hilfe in Corona-Zeiten
Abstand halten, Mund-Nasenschutz verwenden, Hände waschen und desinfizieren: Die Corona-Krise hat unseren Alltag verändert. Wie leistet man in Zeiten wie diesen dann eigentlich Erste Hilfe? Stefan Schendl vom Roten Kreuz in Braunau hat mit uns darüber gesprochen.
BRAUNAU. In Zeiten von Abstandhalten und Desinfektion wird auch das Erste Hilfe-Leisten oftmals hinterfragt. Wie kann ich Verletzten im Corona-Zeitalter helfen, ohne mich selbst zu gefährden? "Es gilt wie immer Selbstschutz vor Fremdschutz", betont Stefan Schendl, Bezirkslehrsanitäter in Braunau.
Keine Mund-zu-Mund-Beatmung
Kommt man zu einem Unfall sollte man zunächst stehen bleiben, die Unfallstelle absichern und den Notruf wählen. "Alles andere ist dann eine Draufgabe", betont Schendl. Mit diesen "einfachen" Schritten hat man bereits Erste-Hilfe geleistet. "Wenn jemand kein Blut sehen kann, dann ist das völlig in Ordnung! Die Person bekommt deshalb keine rechtlichen Probleme", so der Sanitäter. Im Falle einer nötigen Reanimation verzichtet man als Ersthelfer auf die Mund-zu-Mund-Beatmung. "Eine Herzdruckmassage reicht völlig aus", informiert Schendl.
Erste Hilfe-Kurse
Trotz Corona-Krise werden derzeit Erste Hilfe-Kurse abgehalten. "Wir reduzieren die Teilnehmerzahl. Je nach Lehrsaal können wir in den Kursen 15 bis 20 Personen begrüßen", erzählt der Lehrsanitäter. Im "Unterricht" wird der Mindesabstand eingehalten, in regelmäßigen Abständen wird der Raum durchlüftet, Desinfektionsmittel stehen für jeden Teilnehmer zur Verfügung und bei den Übungen, beziehungsweise wenn ein Einhalten des Mindestabstandes nicht möglich ist, wird ein Mund-Nasenschutz getragen, den die Teilnehmer selber mitzubringen haben. Außerdem bekommen die Teilnehmer fixe Sitzplätze zugewiesen und erhalten Einweghandschuhe. "Die Übungen werden an einer Puppe durchgeführt. Diese wird nach jedem Teilnehmer desinfiziert", berichtet der Rot-Kreuzler. Der nächste Erste Hilfe-Grundkurs im Ausmaß von 16 Stunden, findet am 21. und 22. November, jeweils von acht bis 17 Uhr beim Roten Kreuz in Braunau statt. Eine Anmeldung ist auf der Homepage des Roten Kreuzes, beziehungsweise telefonisch unter 07722/62264 erforderlich. Auf der Homepage sind auch alle weiteren Kurstermine einsehbar.
Im Sommer 2021 startet eine neue Ausbildung zum Rettungssanitäter. Menschen, die mindestens 17 Jahre alt sind und körperlich wie geistig dafür geeignet sind, können die Ausbildung absolvieren.
Rotes Kreuz ist krisenerprobt
"Die Aufgaben von uns sind unverändert. Jeder Bereich wird nach wie vor ausgeführt, unter Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften", erklärt Schendl. Neben den "normalen" Einsatzgebieten des Roten Kreuzes, betreuen Mitarbeiter der Organisation derzeit auch den Corona-Drive-In in St. Peter. Der Einsatzstab des Roten Kreuzes hat in der "Hochphase" der Corona-Krise alles gemanagt. "Diese Krise war neu, aber Krisen sind an sich nichts Neues für das Rote Kreuz", so der Rot-Kreuzler.
Wer das Rote Kreuz unterstützen möchte, sollte dies am besten mittels finanziellen Spenden machen. "Davon können wir unseren Mitarbeitern Fortbildungen finanzieren oder unter anderem Ausflüge für unsere Jugendlichen gestalten", so der Sanitäter. Den Rot Kreuz-Markt in Mattighofen kann man mit Warengutscheinen unterstützen.
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