Gut "betucht" – wie anno dazumal

Gertrude Winzer, Obfrau der Goldhaubengruppe Munderfing, trägt das Kopftuch wie einst ihre Großmutter.
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  • Gertrude Winzer, Obfrau der Goldhaubengruppe Munderfing, trägt das Kopftuch wie einst ihre Großmutter.
  • hochgeladen von Petra Höllbacher

MUNDERFING (höll). Die Goldhaube war ursprünglich den Bürgerinnen und gut betuchten Frauen vorbehalten. Bäuerinnen, heiratsfähige Töchter und Großmägde trugen bei festlichen Anlässen und zum sonntäglichen Kirchgang ein kunstvoll gebundenes, schwarzes Kopftuch. Später wurde die Herstellung der Goldhauben erschwinglicher. Immer mehr Bäuerinnen trugen fortan die Haube und nicht mehr das Kopftuch. Die Bindekunst ging langsam verloren. Heute kann kaum noch jemand ein Kopftuch wie einst binden.

Um diese Tradition wieder aufleben zu lassen, haben die Goldhaubenfrauen aus Munderfing mehrere Kopftuch-Expertinnen aus Thalgau eingeladen. "Wir üben das Binden regelmäßig und freuen uns sehr, dass die Munderfinger diese aussterbende Kunst wieder beleben wollen", so Hilde Prey von der Goldhaubengruppe Thalgau.

"Wir wissen nicht genau, welche Bindeart bei uns die traditionelle ist. Jede Region, manchmal sogar jede Ortschaft, hat ihre eigene Art, das Kopftuch zu tragen", weiß Gertrude Winzer, Obfrau der Goldhaubengruppe Munderfing. Die Trachtenbücher wurden gewälzt und viel diskutiert. Schließlich einigten sich die Damen auf ein Modell, dass in den Büchern mehrmals als das typische für den Bezirk Braunau bezeichnet wurde.

Das Binden ist eine Kunst für sich. Ohne Nadeln oder Klammern wird das 160x160 Zentimeter große, schwarze Seidentaft-Tuch auf den Kopf der Damen gebunden. "Am Besten stärkt man das Tuch vorher mit Bier. Wenn man es dann fest genug bindet, dann hält es auch", erklärt Prey. Nur mit Hilfe mehrerer Hände lässt sich das Tuch auf dem Kopf drapieren. Das vollendete Werk ist eindrucksvoll. Einst galt: Je größer und imposanter das Kopftuch gebunden wurde, desto reicher war die Bäuerin. "Beim nächsten großen Anlass wollen wir mit dem Kopftuch gehen. Ich hoffe sehr, dass diese alte Kunst nicht ausstirbt", betont Winzer.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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