Kaninchenpaar ausgesetzt?
Pfotenhilfe bittet um Hinweise
Tierschützer appellieren: „'Osterhasen' wollen nicht verschenkt werden!“
LOCHEN, SEEKIRCHEN. Mitte März wurde ein Kaninchenpaar am Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen am See abgegeben. Die beiden seien schon seit zwei Wochen auf einer Wiese in Seekirchen am Wallersee (Salzburg) herumirrend beobachtet worden. Eine beherzte Lochenerin fing die Tiere schließlich ein.
Die Pfotenhilfe bittet um Hinweise, wem die Tiere gehört haben. Nicht nur, weil das Aussetzen von Tieren als Tierquälerei gilt, wofür bis zu zwei Jahre Gefängnis drohen, sondern besonders auch deshalb, weil das männliche Kaninchen nicht kastriert wurde und somit unerwünschter Nachwuchs nicht unwahrscheinlich ist. Bis das geklärt ist, muss das weibliche Kaninchen getrennt gehalten werden, teilt die Pfotenhilfe mit. Das männliche wird kastriert, damit es schnellstmöglich auf der großen Kaninchenwiese des Tierschutzhofs mit dutzenden Artgenossen leben darf.
„Ich befürchte, dass es sich bei den beiden um Weihnachtsgeschenke handelt, die nach ein paar Wochen lästig geworden sind", ärgert sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler über skrupellose Tierhalter, wegen derer man regelmäßig Ärger und Kosten habe. "Aber auch 'Osterhasen' wollen nicht gekauft und verschenkt werden. Für ein neues Familienmitglied muss man sich selbst und bewusst entscheiden und dann auch ein Tierleben lang Verantwortung übernehmen. Wenn da nur der geringste Zweifel aufkommt, empfehlen wir dringend Exemplare aus Stoff oder rein pflanzlicher Schokolade. Die leiden wenigstens nicht, wenn sie in einer Ecke vergessen oder kurzerhand 'entsorgt' werden."
Hinweise zur Herkunft des verstoßenen Pärchens werden über das Kontaktformular auf pfotenhilfe.at entgegengenommen – und auf Wunsch vertraulich behandelt.
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