Region bleibt mit Leader zukunftsfit
Sämtliche Projekte in der Region Oberinnviertel-Mattigtal werden von Leader gefördert.
BRAUNAU (penz). Die Leader-Region Oberinnviertel-Mattigtal hat das Ziel, die Attraktivität der Region zu steigern. Damit die 37 Mitgliedsgemeinden zukunftsfit bleiben, unterstützt der Verein zahlreiche Projekte.
Leader rief etwa in Kooperation mit der SPES Zukunftsakademie im Februar das gemeindeübergreifende Kinderbetreuungsnetzwerk ins Leben. Neun Kleingruppen haben sich bereits zusammengeschlossen. Bis zum Jahresende wollen sie ihre Kinderbetreuungsangebote ausbauen. „Die ersten Gruppentreffen haben bereits stattgefunden. Nun wird konkret an der Umsetzung gearbeitet“, freut sich Geschäftsführer Florian Reitsammer. Gemeinsam mit den Tagesmüttern Innviertel, dem Hilfswerk und den Kinderfreunden werden flexible Betreuungsmöglichkeiten geschaffen, die einerseits für die Gemeinden, aber auch für die Eltern leistbar sind. „Unser Projekt findet viel positiven Zuspruch. Nicht nur von unseren Mitgliedsgemeinden, auch von den Leitbetrieben in der Region“, so Projektmanagerin Ulrike Kappacher.
Elektro- als Dienstauto
Leader ist zudem ab sofort abgasfrei unterwegs. Mit der Entscheidung, einen Renault Zoe als Dienstauto anzuschaffen, setzt der neunköpfige Vorstand ein Zeichen für die Umwelt. „Wir zeigen damit, dass wir für Fortschritt stehen und auf neue Entwicklungen in diesem Bereich setzen. Das von Ulrike Kappacher designte Auto ist unser kleines Schmuckstück geworden“, so Reitsammer. Mobilität ist heuer ein Schwerpunkt von Leader.
Am 9. Mai findet in Moosdorf die Präsentation einer Studie zur Mobilität in der Region statt. Die Firma Traffix Verkehrsplanung hat die Situation in den Mitgliedsgemeinden analysiert. Ergebnisse werden im Gasthaus Loiperdinger von 14 bis 16 Uhr präsentiert. Darauf aufbauend, könnten Projekte wie ein „Ruf- und Sammeltaxi“ gestartet werden, die die Mängel im öffentlichen Verkehr ausgleichen sollen.
30 Musikkapellen präsentieren Können auf 3 CD's
Ein weiteres Leader-Projekt ist "Braunau Inn-Toniert". 30 Musikkapellen präsentieren dabei ihr Können auf drei CD's. Heuer findet das Viertelfest „Ton In(n) Ton“ des oö. Blasmusikverbandes statt. Aus diesem Anlass fängt der Bezirksverband Braunau die Blasmusikkultur in der Region Oberinnviertel-Mattigtal ein. Der neue Tonträger wird am Samstag, 29. September, im Stadtsaal Mattighofen präsentiert. „Durch das Leader-Projekt haben die Kapellen die Möglichkeit, sich musikalisch weiterzuentwickeln und eine Tonaufnahme unter professionellen Rahmenbedingungen zu erhalten“, schildert Leader-Obmann Ferdinand Tiefnig die Beweggründe des Projektauswahlgremiums zur positiven Beschlussfassung.
Trocknung von Klärschlamm
Die Ausbringung von Klärschlamm auf Äcker wird zunehmend eingeschränkt. Versuche aus Bayern, diesen als Phosphor-Dünger aufzubereiten, haben den Reinhalteverband Braunau dazu veranlasst, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Diese wird von Leader gefördert. Die geplante Klärschlammtrocknung im Innviertel steht damit modellhaft für Österreich. „Auch das Bundesministerium beruft sich auf unsere Daten“, ist RHV-Obmann und Leader-Vorstandsmitglied Günter Weibold überzeugt, mit dem Projekt einen Meilenstein gesetzt zu haben.
Pfarrstadl in Eggelsberg
„Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung!“ (Albert Einstein)
Dieser Spruch gilt auch für das Projekt Pfarrstadl in Eggelsberg, der zu seinem 80. Geburtstag eine Generalsanierung bekommen hat. Die Leader-Region Oberinnviertel-Mattigtal konnte eine beachtliche Summe an Fördermittel für dieses Projekt zur Verfügung stellen.
Es freut den Verein ganz besonders, dass das denkmalgeschützte Objekt in seiner original Holzbauweise erhalten geblieben ist und dennoch mit der in der heutigen Zeit notwendigen Adaptierung ausgestattet wurde. „Ein besonderer Dank gilt dem Engagement von Pfarrer Markus Klepsa und den ehrenamtlichen Helfern, die über 1500 Stunden Arbeitszeit in den Pfarrstadl eingebracht haben. Dadurch wurde die Umsetzung dieses Gemeinschaftsprojektes von Pfarre, Gemeinde und vieler ortsansässiger Vereine erst möglich“, streicht Tiefnig hervor.
Der Pfarrstadl in Eggelsberg bleibt damit als Treffpunkt für verschiedenste Anlässe, Veranstaltungen und Feste erhalten und trägt so zu einer funktionierenden Dorfgemeinschaft bei. Er steht aber auch als ein überregionaler, witterungsunabhängiger und dauerhafter Ort des Zusammenkommens für die gesamte Region rund um Eggelsberg zur Verfügung.
Hofmarkkeller in Moosdorf
Der ca. 200 Jahre alte Gewölbekeller wurde restauriert und in Kombination mit dem neuen Hofmarksaal, welcher sich über dem Gewölbekeller befindet, als Veranstaltungsraum von Vereinen und Privatpersonen genutzt. Mit der Bausubstanz und seiner Lage mitten im Ortszentrum von Moosbach, eignet sich der Gewölbekeller besonders für die Einbindung in das öffentliche Geschehen.
Mit der Sanierung des Ziegel-Gewölbekellers wird auch der Hofmarksaal aufgewertet und belebt. Der neu eingerichtete und beheizte Veranstaltungsort steht nachhaltig als Treffpunkt für Jung und Alt und für kleinere Veranstaltungen bis zu 50 Personen zur Verfügung. Die örtlichen Wirte und Nahversorger werden mit einbezogen und profitieren von der einzigartigen Veranstaltungsräumlichkeit. „Der Hofmarkkeller ist der perfekte Ort für Vernissagen und Verkostungen“, hat sich Leader-Geschäftsführer Florian Reitsammer persönlich vom neuen Angebot in Moosbach überzeugt.
Vier-Kirchen-Weg in Mattighofen
Mit dem 4-Kirchen-Weg lädt ein weiteres Highlight in der Region Oberinnviertel-Mattigtal zum Wandern und Genießen der schönen Landschaft ein. Ein fünfstündiger Rundweg über 18,5 Kilometer verbindet vier restaurierte, historisch wertvolle Kirchen und die vier dazugehörigen Plätze laden zum Ausruhen und Innehalten ein. Mit der Errichtung, Pflege und Erhaltung der Wege und Plätze öffnet sich Feldkirchen dem Tourismus und rundet das Angebot mit Veranstaltungen wie Kirchenführungen, Maiandachten, Kirchweihfesten und geführte Pilgerwanderungen ab. Das Projekt ist ein Beitrag zum Friedensbezirk Braunau und fördert das Bewusstsein für Kultur und Natur.
„Vor allem beim 4-Kirchen-Weg hat die Projektgruppe rund um Josef Bauböck Spenden und Sponsorbeiträge von regionalen Firmen in der Höhe von 60.000 Euro gesammelt. Dabei wird einmal mehr sehr deutlich, dass bei Leader-Projekten, die aus der Bevölkerung heraus entstehen, nicht nur Arbeitseinsatz geleistet wird, sondern auch noch finanzielle Unterstützungen in Form von Spenden und Sponsoring geleistet werden“, stellt Reitsammer stolz fest.
Über Leader
Die Abkürzung Leader leitet sich aus „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“ ab und bedeutet „Verbindungen zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.
Leader ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, kofinanziert durch EU, Bund und Länder. Der Verein fördert innovative Strategien, die den ländlichen Raum in seiner Entwicklung unterstützen und fördern.
Er unterstützt regionale Akteure und Organisationen bei der Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES).
Mit Leader sollen vor allem Projekte gefördert werden, die von der Bevölkerung kommen und damit ihrem Bedarf und ihren Bedürfnissen entsprechen und nicht von „oben“ aufgezwungen werden.
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