Rehabilitation mit intelligenter Krücke

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Thomas Maislinger, Johannes Riefellner und Niklas Riezinger - alle drei machen heuer Matura in der Mechatronikabteilung der HTL Braunau - haben in Zusammenarbeit mit dem Rehabilitiationszentrum Aspach „drucküberwachte Gehstützen “entwickelt, die die Rehabilitation von Bein-, Fuß- und Sehnenverletzungen deutlich erleichtert und beschleunigt. Beim Wettbewerb „120 Sekunden“ haben sie nun den 3. Platz im Oberösterreich Finale erreicht.

„Konkret wird durch unsere Krücken eine Überbelastung des verletzten Beines massiv reduziert, weil der Patient in Form eines Vibrationsalarms auf die Gefährdung aufmerksam gemacht wird und dadurch lernt Überbelastungen zu verhindern“ erklären die drei Projektanten den Ansatzpunkt für ihr Projekt. Derzeit ist es so, dass man Patientinnen und Patienten mit Rehabilitationsbedarf nach Bein-, Fuß- und Sehnenverletzung meistens nur ungenügend die Höchstbelastung während der ersten Zeit der Rehabilitation verdeutlichen kann. Ihnen wird auf einer Personenwaage die durchschnittliche Druckbelastung gezeigt bzw. wird mit den Patientinnen und Patienten das Abschätzen der gewünschten Belastung trainiert. Dies beansprucht sehr viel Zeit sowohl für den Arzt als auch den Patienten.

„Wir bauen nun mit unserer ‚Pressure Monitored Crutch‘ – so der exakte Projekttitel - eine Vorrichtung, die dauernd die Belastung misst und bei Überschreitung entsprechend Alarm schlägt. Im unteren Teil der beiden Krücken misst ein Drucksensor die jeweilige Belastung. Diese Werte werden sofort an die Kontroll- Auswerteeinheit in der Armstütze übertragen, mit einem Mikrocontroller (89C51ED2) gespeichert und verarbeitet. Eine Überlastung wird mittels Vibrationsalarm angezeigt, so kann unmittelbar eine Verhaltensänderung erfolgen“ erzählt Niklas Riezinger. Die Daten sind auch mittels USB-Kabels auslesbar, sodass der Therapeut mit dem Patienten belastende Situationen erkennt und am PC Verhaltensalternativen mit dem Patienten durchbespricht

„Zusätzlich haben wir eine Reihe von Vorgaben bei der Umsetzung beachtet“, erzählt Johannes Riefellner. „Das Gewicht der Kontroll- und der Auswerteeinheit beträgt nicht mehr als 500 g, um den Patienten physisch nicht zu beeinträchtigen oder die Anwendung unangenehm zu gestalten. Sämtliche Komponenten sind wetterbeständig (IP44), damit die Gehstützen auch im Freien problemlos verwendbar sind. Außerdem achteten wir darauf, dass die Gesamtkosten unter 50,00 Euro bleiben.“

„Einer Vermarktung unserer Entwicklung stehen wir sehr offen gegenüber. Wir haben uns parallel zur technischen Realisierung auch schon einen Marktüberblick verschafft und suchen derzeit nach einen möglichen Kooperationspartner“, erklärt Thomas Maislinger, der auch darauf verweist, dass die technischen Elemente so gestaltet beziehungsweise programmiert sind, dass sie auch von Patientinnen und Patienten ohne technische Vorkenntnisse einfach bedient werden können.

Die Projektbetreuer Dipl.-Ing. Johannes Fasching und Richard Sommerauer, BEd, sind mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Schüler durch die hervorragende Platzierung beim 120 Sekunden Wettbewerb auch Bestätigung von außen erhalten haben“, so die beiden Pädagogen.

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Foto: Cityfoto
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