Rotes Kreuz setzt Schwerpunkt auf Pflege und Betreuung
BEZIRK. „Wir werden immer älter“ – etwa 437.000 Österreicher sind derzeit auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen. In den kommenden Jahren wird die Anzahl der pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen zusätzlich stark steigen. Die derzeitige Betreuungslandschaft ist für die Folgen der demografischen Entwicklung jedoch nicht geeignet. Mit einer Informationsoffensive weist das OÖ. Rote Kreuz auf diese Problematik hin und fordert einen garantierten Anspruch auf Pflege- und Betreuungsleistungen.
Das Angebot der Pflege und Betreuung bildet eine Kernaufgabe des Roten Kreuzes und ermöglicht pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen ein sicheres Leben bei höchstmöglicher Lebensqualität: „Das oberösterreichische Rote Kreuz verfügt in diesem Bereich über 700 qualifizierte Mitarbeiter. Den größten Pflegedienst des Landes bilden jedoch die pflegenden Angehörigen. Sie sind aber oft vielfältigen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt, vereinsamen und laufen Gefahr, selbst krank zu werden“, warnt OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger.
Im Rahmen einer Strukturreform zur Pflegevorsorge forderte das Rote Kreuz vier Maßnahmen, um für die Pflege von morgen schon heute die Weichen zu stellen. Einige Forderungen wurden dabei auch umgesetzt: „Die Möglichkeit einer Pflegekarenz bzw. Pflegeteilzeit, die arbeitende pflegende Angehörige unterstützt, sowie die Einführung eines Fachkräftestipendiums zur Deckung des Lebensunterhaltes, um Arbeitnehmern die Teilnahme an einer Ausbildung zu ermöglichen, sehe ich als große Meilensteine“, so der Rotkreuz-Präsident.
Das größte Anliegen des Roten Kreuzes, ein garantierter Anspruch auf Pflege- und Betreuungsleistungen, wurde im Zuge der Reform jedoch nicht umgesetzt. „Noch immer weiß man im Fall von Pflegebedürftigkeit nicht: Worauf habe ich Anspruch? Was ist bei mobiler Pflege die Leistung der öffentlichen Hand und was muss ich selbst dazu beitragen? Hier ist mehr denn je eine österreichweite transparente und nachvollziehbare Regelung notwendig“, hofft Aichinger weiterhin auf künftige Verbesserungen.
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